Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mark Webber: «Ich hatte einfach keine Lust mehr»

Von Petra Wiesmayer
Mark Webber hatte keine Lust mehr auf die Formel 1

Mark Webber hatte keine Lust mehr auf die Formel 1

Mark Webber gibt zu, dass er schon seit Jahren Probleme hatte, seine Motivation in der Formel 1 aufrecht zu erhalten.

Beim Grand Prix von Australien 2002 fuhr Mark Webber mit Minardi sein erstes Formel-1-Rennen. Seitdem griff der 37-Jährige auch für Jaguar, Williams und in den letzten sieben Jahren für Red Bull Racing ins Steuer. Er feierte neun Siege, stand elf Mal auf der Pole Position und 36 Mal auf dem Siegerpodest. 2010 fuhr er bis kurz vor Saisonende um den Titel mit und wurde schließlich Dritter, ebenso wie 2011. Nach 12 Jahren in der Königsklasse wird der Australier am Ende des Jahres Red Bull Racing verlassen und 2014 mit Porsche Langstreckenrennen fahren.

«Ich habe schon seit ein paar Jahren mit meiner Motivation gekämpft», sagte Webber gegenüber F1 Racing. «Man muss den inneren Antrieb haben. Jeden Winter sieht man sich um und merkt, dass das Feuer, das einmal da war, einfach nicht mehr so brennt wie mit 24.» Möglicherweise hätte er aber doch noch ein Jahr bleiben sollen, gibt er zu.

«Vielleicht gehe ich ein Jahr zu früh, aber aufgrund der Änderungen des Reglements nächstes Jahr und dem Angebot von Porsche, ist es der beste Schritt für mich.» Er würde es immer noch genießen, im Auto angeschnallt zu sein und die Boxengasse entlang zu fahren, erzählt er. «Das ist schon etwas enttäuschend, aber ich habe mit einigen wirklich guten Sportlern gesprochen, die am Scheideweg standen. Es war nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen und sie haben es versemmelt.»

Er sei jedoch sicher, dass er den richtigen Zeitpunkt gewählt habe, seine Formel-1-Karriere zu beenden, da er sich schon seit einer ganzen Weile gefragt habe, ob es wirklich das war, was er wollte, fuhr Webber fort. «Ich erinnere mich daran gehört zu haben, dass andere Sportler sagten, sie würden so lange weitermachen, wie sie ihre Motivation aufrechterhalten könnten. Ich verstand nie, was sie meinten. Wie kann man seine Motivation verlieren? Jetzt hinterfrage ich aber immer häufiger Dinge, über die ich mir früher nie Gedanken gemacht habe.»

Es ginge nicht ums Rennen fahren an sich, betonte der Red-Bull-Racing-Pilot. «Es geht darum, ob ich 11 Monate im Jahr mein eigenes Formel-1-Programm durchziehen möchte. Und jetzt bin ich an einem Punkt, an dem ich mir sage, dass ich doch eine ganze Menge erreicht habe.» Vieles in der Formel 1 hätte für an Reiz verloren.

«Reisen und Hotels und wahrscheinlich auch, dass es immer wieder das gleiche ist. Teilweise die Medien. Viele kleine Dinge, mit denen man sich gerne abgibt, wenn man jung und frisch ist», führte er aus. «Am Ende muss man sich aber fragen, ob man das wirklich alles will. Und als dann Porsche kam, konnte ich mir ganz ehrlich sagen: ‹Weißt du was? Wahrscheinlich muss ich einige dieser Dinge künftig nicht mehr machen.›»

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