MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Ex-GP-Pilot Piquet: Schwulenfeindliches Wort, Strafe

Von Lewis Franck
Nelson Piquet junior: Vorsicht, was man so alles postet

Nelson Piquet junior: Vorsicht, was man so alles postet

Der frühere Renault-Formel-1-Fahrer und heutige Nationwide-Pilot hat von NASCAR eine Strafe aufgebrummt erhalten – wegen einer unbedachten Äusserung.

Die neuen sozialen Netzwerke sind ein glitschiges Feld. Das muss auch Nelson Piquet junior (28) auf die harte Tour lernen. Der geborene Heidelberger ist von NASCAR zu einer Strafe von 10.000 Dollar, zu einen Zartgefühls-Training sowie zu einer zeitlich unbegrenzten Bewährungsstrafe verurteilt worden. Was war passiert?

Der Nationwide-Pilot Parker Kligerman hatte einige Fotos von sich auf Instagram gestellt. Piquet junior wiederum postete dazu ein Wort, das für Homosexuelle beleidigend ist – «fag», Schwuchtel. Obschon der Brasilianer die Bemerkung vom 25. September kurz darauf vom Netz nahm, war der Schaden angerichtet. Was untereinander vielleicht als derber Scherz zwischen zwei Racern durchgehen könnte, war – für sich alleine stehend – ein Anlass für enormen Protest.

Steve O’Donnell von NASCAR: «Wir haben einen Verhaltens-Kodex, der hier null Spielraum erlaubt. Solch abschätzige Bemerkungen sind absolut inakzeptabel.»

Piquet junior übt Demut: «Ich entschuldige mich in aller Form für meine jämmerliche Wortwahl. Es lag nicht in meiner Absicht, jemanden zu verletzen.»

Auch von seinem Rennstall «Turner Scott Motorsports» gab es einen Rüffel: «Wir haben mit Nelson über die Affäre gesprochen, und er hat verstanden, dass wir solche Bemerkungen nicht tolerieren. Wir erwarten bei TSM ein hohes professionelle Niveau von jedem Angestellten. Piquet hat das verstanden.»

Es ist nicht das erste Mal, dass der junge Piquet dieses Jahr für unrühmliche Schlagzeilen sorgt: In Richmond trat er seinem Rivalen Brian Scott in den Unterleib, nachdem es auf der Strecke zu einer Kollision der beiden Nationwide-Piloten gekommen war. Ein Video dazu sehen Sie hier:

In der Formel 1 ist Piquet weniger durch seine Leistungen aufgefallen als vielmehr durch die Manipulation des Singapur-GP: 2008 fingierte der Sohn des dreifachen Formel-1-Champions gleichen Namens beim ersten Nacht-GP der WM-Historie einen Unfall, worauf sein damaliger Renault-Stallgefährte Fernando Alonso gewann. Als Renault den jungen Piquet wegen mangelnder Leistungen durch Romain Grosjean ersetzte, ging Piquet mit der Singapur-Beichte an die Öffentlichkeit. Aufgrund der Affäre wurde Renault F1 am 21. September 2009 von der FIA auf Bewährung verurteilt. Der damalige Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds wurden mit Sperren für alle FIA-Veranstaltungen belegt. Briatore auf unbegrenzte Zeit, Symonds für fünf Jahre. Piquet selber kam straffrei aus der Affäre heraus. Sowohl die Sperre gegen Briatore als auch die gegen Symonds wurde am 5. Januar 2010 von einem französischen Gericht aufgehoben. Zur Begründung gab das Gericht an, dass die Sperre aufgrund der schwachen Beweislage irregulär gewesen sei. Zudem wurde Briatore ein Schadenersatz von 15.000 Euro zugesprochen.

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