Nico Hülkenberg: «Mich hat’s auch fast rausgehauen»
Nico Hülkenberg: «Wenn man zu früh einlenkt, dann kommt man da auf den Randstein und ist nur noch Passagier»
«Wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns», erklärte Nico Hülkenberg nach dem Trainingsfreitag in Suzuka. Der Blondschopf, der in der Vorwoche im Südkorea-GP für das Sauber-Team zwölf wertvolle WM-Punkte gesammelt und mit seiner fehlerlosen Leistung beeindruckt hatte, erklärt: «Ich bin mit der Fahrzeug-Balance noch nicht ganz zufrieden, da können wir uns noch etwas verbessern.»
Die Klagen seines Namensvetters Nico Rosberg, der im Silberpfeil mit der tief stehenden Sonne zu kämpfen hatte, kann der 26-Jährige aus Emmerich nachvollziehen: «Es ist schon ein bisschen kritisch und nicht so angenehm. Man sieht diese Bodenwelle vor den Degner-Kurven nicht so richtig, denn die Strecke spiegelt in diesem Winkel, in dem wir dort fahren.»
Hülkenberg gesteht: «Mich hat es da auch einmal fast rausgehauen. Wenn man zu früh einlenkt, dann kommt man da auf den Randstein und ist nur noch Passagier – wie man bei Fernando Alonsos Dreher deutlich sehen konnte. Da kann man dann nichts mehr machen.»
Der Sauber-Mann hofft auf einen Top-Ten-Platz im Qualifying: «Es wird sehr schwierig, ins Q3 zu kommen, aber ich würde das nicht ausschliessen. Wenn wir alles zusammenstecken, dann wir’s wahrscheinlich klappen. Normalerweise sind wir Samstags ein bisschen schneller als in den Freitagstrainings, und ich hoffe, dass dieser Trend weiter anhält.»
Die grösste Herausforderung sieht Hülkenberg im Reifenmanagement: «Auf dieser Strecke ist der Abbau der Hinterreifen das grösste Übel und wir müssen kucken, dass wir das in den Griff kriegen mit der Balance. Der Option war insgesamt der bessere Reifen, der hat weniger stark abgebaut – auf dem Prime hatte ich relativ viel Abbau.»
Neben der Fahrzeugabstimmung kann auch eine schonende Fahrweise gegen dieses Übel helfen: « Man muss da, wo man die Hinterreifen schonen kann – also Ausgangs der langsameren Kurven –ein bisschen gefühlvoll am Gas hängen. Brutale, rabiate Rutscher liegen nicht drin. Und wenn der Grip dann einbricht, darf man die Reifen nicht mehr strapazieren. Wenn das Heck stabil ist, kann man ein bisschen aggressiver einlenken mit der Vorderachse – aber das tut es bei uns noch nicht.»