MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

McLaren, Button, Pérez: Der Leidensweg wird länger

Von Rob La Salle
Gleich schnappt sich Jenson Button den Ferrari von Felipe Massa

Gleich schnappt sich Jenson Button den Ferrari von Felipe Massa

Jenson Button hatte sich so grosse Hoffnungen auf einen starken Japan-GP gemacht. Aber dann ging für die Chrompfeile so gut wie alles schief.

Ein Blick ins Ergebnis des Suzuka-GP zeigt: Jenson Button auf Rang 9, Sergio Pérez gar nur Fünfzehnter. Die früher so stolzen Chrompfeile haben ihren Glanz verloren, das Renngeschehen passt insofern gut zur völlig verpatzen Saison.

Teamchef Martin Whitmarsh: «Unseren Fahrern wurde so ziemlich alles in den Weg geworfen, was man sich so an Pech vorstellen kann. Jenson war ein guter Start gelungen, aber dann war er in die Drängelei der ersten Kurve verwickelt, das hat ihn einige Ränge gekostet. Ausserdem hat er sich bei einer Notbremse einen Bremsplatten eingehandelt. Die daraus entstehenden Vibrationen zwangen uns, ihn früher als eigentlich geplant an die Box zu holen. Wir mussten also von zwei auf drei Stopps gehen. Rang 9 kann nicht zeigen, welch gutes Rennen er gefahren ist. Pérez wurde ein Opfer von Rosberg, der nach dessen Stopp genau in die Bahn des Mexikaners gelassen wurde. Dann hatte er noch einen Platten, der Reifen aufgeschlitzt vom Frontflügel ausgerechnet wieder von Rosberg.»

Was Whitmarsh verschweigt: die Boxenstopps von McLaren waren ebenfalls mies, weil der Schlagschraubers des Mechanikers am rechten Hinterrad nicht richtig funktioniert. Es dauerte ewig, das alte Hinterrad wegzubekommen.

Jenson Button erzählt: «Die ersten beiden Rennsegmente waren ein hartes Stück Arbeit, weil der Wagen viel zu stark untersteuerte. Aber das muss ich auf meine eigene Kappe nehmen. Ich fand während der Runde zur Startaufstellung, ich sollte noch eine Änderung am Frontflügel vornehmen, den Flügel etwas flacher stellen. Das war ein Fehler. Wegen des Untersteuerns haben die Vorderräder ständig blockiert, das hält natürlich kein Reifensatz auf die Dauer aus. Wir haben dann für den dritten Reifensatz mehr Frontflügel gegeben, und auf einmal fühlte sich der Wagen gut an. Auch der letzte Rennteil mit der weicheren Mischung hat Spass gemacht, besonders als ich Paul Di Resta in der Schikane aussen herum überholte. Das probierte ich auch mit Felipe Massa, aber der drückte mich auf den Randstein. Ich habe ihn dann auf der folgenden Geraden geschnappt.»

Sergio Pérez sagt: «Wir kommen einfach nicht aus dem Pech heraus. Heute ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was nur schief laufen kann. Zunächst musste ich in der Boxengasse versuchen, nicht ins Auto von Rosberg zu rumpeln. Dann hat er mir einen Reifen aufgeschlitzt. Das einzig Positive daran war, dass ich gleich zum Reifenwechsel abbiegen konnte, weil es beim Anbremsen der Schikane passierte.»

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