Daniil Kvyat ist der neue Toro-Rosso-Pilot
Daniil Kvyat fährt 2014 für Toro Rosso
António Félix da Costa galt bis Montagabend als Spitzenkandidat für das freiwerdende Cockpit beim Red-Bull-Nachwuchsteam Toro Rosso. Bei «Sport und Talk aus dem Hangar 7» auf Servus TV wurde dann aber nicht der Portugiese vorgestellt, sondern der junge Russe Daniil Kvyat.
«Es ist ein tolles Gefühl, ein Traum, der wahr wird und ich werde die Chance mit beiden Händen ergreifen und das Beste daraus machen. Ich freue mich auf die neue Saison, auf die Arbeit mit dem Team und werde mein Bestes geben», freute sich der 19-Jährige auf seine neue Aufgabe. Er habe es selbst erst vor ein paar Tagen erfahren «und ich weiß, das ist eine Herausforderung, ein Stück harte Arbeit, die vor mir liegt. Ich muss viel an mir selbst arbeiten und mein Bestes geben, um mithalten zu können.»
Seit er mit dem Kartsport begonnen habe, hätte er von der Formel 1 geträumt, gab Kvyat zu, der in diesem Jahr in der Formel 3 und der GP3 fährt, in der er zwei Rennen vor Saisonende auf Platz 2 liegt. Er sei sehr stolz, den Platz bei Toro Rosso und den Vorzug vor starker Konkurrenz wie António Félix da Costa und Carlos Sainz jun. bekommen zu haben, bestätigte er.
«Ich bin sehr stolz und freue mich riesig, aber bei Red Bull kommt es immer auf die Leistung an. Man muss Leistung bringen, das ist ganz wichtig. Es liegt bei Red Bull zu entscheiden, wer der geeignetste Fahrer ist. Sie haben ihre Entscheidung getroffen und ich bin dankbar für diese Gelegenheit und werde mich anstrengen.»
Sein langfristiges Ziel sei es, dem Mann nachzueifern, der ebenfalls bei Toro Rosso in der Formel 1 anfing und nun auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel ist, Sebastian Vettel, fuhr Kvyat fort, der mit seiner Familie in Rom lebt und fließend Englisch, Spanisch, Italienisch und Russisch spricht. «Ich will eines Tages Weltmeister werden, das ist das Ziel eines jeden Fahrers, der in die Formel 1 kommt und ich werde alles geben, um das zu erreichen.»
Ein Grund, wieso sich Toro Rosso für Kvyat entschieden hat, ist seine Wahrnehmung, wie Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko erklärt. Kvyat fühle seine Gegner, auch wenn er sie nicht sehe. «Der Start ist bei einem Rennen das Allentscheidende und manche Fahrer haben dann das Gefühl und die Übersicht, <wer ist neben mir, obwohl ich ihn nicht sehe> und das hat Daniil bei ein paar Rennen in der Formel 3 bewiesen.»
Zu Beginn der GP3-Saison hätte Kvyat Materialprobleme, in den letzten Rennen aber große Erfolge gehabt, sagte der Österreicher weiter. «Er stand auf Pole Position und hatte zwei Siege, ist in der umgekehrten Reihenfolge von Platz 8 auf Platz 2 vorgefahren. In der Formel 3 ist er ohne Tests sofort auf die Pole Position gefahren und hatte im vorletzten Rennen in Zandvoort wieder einen Sieg. Wo auch immer wir ihn hineingesetzt haben, hat er auf Anhieb entsprechende sportliche Leistungen gebracht.»
Dass die Befördernug des 19-Jährigen zu früh kommt, glaubt Marko nicht. «Wenn die Saison beginnt, ist er schon 20. Sebastian Vettel kam noch wesentlich jünger und wir sind Red Bull und haben eine andere Herangehensweise. Wenn jemand die Voraussetzungen von Speed, technischer Feinfühligkeit und Arbeitsmoral erfüllt, dann geben wir ihm die Chance.»
2014 findet in Sotschi der erste Grand Prix von Russland statt, einen Einfluss auf die Entscheidung für Daniil Kvyat hätte diese Tatsache aber nicht gehabt, betonte Marko. «Es war ähnlich wie bei Daniel Ricciardo: Was ist für das Team, was ist für unser Junior-Programm mittelfristig die beste Entscheidung? Da war ganz klar, dass die Perspektiven, die wir mit Kvyat haben, derzeit das Optimum darstellen.»