Was Sie über den Indien-GP wissen müssen
Alles muss glänzen: Der Buddh International Circuit zeigt sich pünktlich zum Formel-1-Besuch von seiner besten Seite
Nein, von einem Statistik-Buch kann man in diesem Fall nicht sprechen: Schliesslich feiert der Indien-GP in diesem Jahr erst seinen dritten Geburtstag. Doch zu diesem soll der Rundkurs vor den Toren von Delhi ein ganz grosses Geschenk erhalten: Die WM-Titelentscheidung wird höchstwahrscheinlich in Indien fallen – ein Novum in der kurzen Geschichte der 5,125 km langen Strecke.
Das Päckchen kommt passenderweise von Dauersieger Sebastian Vettel, der in sämtlichen Indien-GP sowohl die Pole-Position als auch den Sieg holte – und das auch noch in gewohnt überlegener Manier: Der bald vierfache Weltmeister führte in jeder Rennrunde, die die Formel-1-Stars auf indischem Terrain gedreht haben. Im vergangenen Jahr führte er auch in sämtlichen Trainings die Zeitenlisten an.
Und damit nicht genug: In jedem Indien-Rennen startete Vettel neben seinem Teamkollegen Mark Webber. Die Zeichen stehen also günstig für den 26-jährigen Heppenheimer, der die jüngsten fünf GP in Folge gewinnen konnte. Das ist zuletzt einem gewissen Michael Schumacher in seiner Ferrari-Glanzsaison 2004 gelungen, als er die ersten fünf Rennen des Jahres für sich entschied.
Schumi siegte auch in den darauffolgenden beiden Grands Prix – Vettel müsste also nicht nur in Indien, sondern auch in Abu Dhabi triumphieren, um gleichzuziehen. Den Rekord hält Alberto Ascari, der neun Rennen in Folge gewinnen konnte. Allerdings gelang ihm das nicht im gleichen Jahr, die ersten sechs Siege feierte er 1952, die restlichen drei in der darauffolgenden Saison.
Rekorde feierte der Weltmeister auch schon bei der indischen GP-Premiere 2011, als er sich mit der 16. Pole-Position der Saison in die Geschichtsbücher der Weltmeister-Truppe Red Bull Racing schrieb.
Doch auch Vettels Titel-Widersacher Fernando Alonso stand in beiden bisherigen Indien-GP auf dem Podest – 2011 kam er als Dritter ins Ziel, im vergangenen Jahr durfte er aufs zweithöchste Treppchen.
Wem die Inder die Daumen drücken werden, ist in diesem Jahr nicht klar. Das war früher anders: 2011 und 2012 fuhr mit Narain Karthikeyan ein Landsmann der hiesigen Formel-1-Fans mit. Auch Karun Chandhok durfte 2011 für Lotus (heute Caterham) ausrücken, allerdings nur im ersten freien Training.