Grosjean und Guitérrez: Japan-Helden im Jammertal
Romain Grosjean und Esteban Gutiérrez
Die Gesichter waren lang, sehr lang: Der Genfer Romain Grosjean hat zweifellos den Speed, um seinen Lotus in die ersten zwei Startreihen zu stellen, und dann das – zum zweiten Mal in dieser Saison schon im ersten Quali-Segment draussen, wie in Kanada. Natürlich war der Mann mit den zwei Reisepässen (Schweiz und Frankreich) zutiefst enttäuscht: «Wir haben gemeinsam entschieden, im ersten Quali-Segment auf den weichen Reifen zu verzichten. Rückblickend müssen wir gestehen – die Entscheidung war falsch.»
Auf einer Strecke, die sich mit zunehmend Gummi auf der Bahn rasant entwickelte, rutschte Grosjean immer weiter zurück, am Ende war er 17. – gut vier Zehntel fehlten auf Rang 16 von Valtteri Bottas. Die weichen Reifen sind in Indien eine gute Sekunde wert, damit wäre Grosjean Schnellster gewesen ...
Romain weiter: «Natürlich war es ein Poker, und das ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Wir sind mit der Taktik in Japan durchgekommen, hier eben nicht. Die Zeiten lagen viel dichter beisammen als wir erwartet hatten, es war eine Fehlkalkulation.»
Sauber-Fahrer Esteban Gutiérrez: Keine Steigerung
Im ersten Quali-Segment zeigte der Mexikaner Esteban Gutiérrez mit Rang 12, dass Fahrer und Fahrzeug schnell genug gewesen wären, sich Hoffnungen auf einen Platz in den Top-Ten zu machen. Statt dessen: Nur 16. und letzter Rang in Quali 2, out.
Esteban nimmt das auf die eigene Kappe: «Es fällt mir schwer, mich an diese Strecke zu gewöhnen. Zudem ratterte ich einmal brutal über die Randsteine, das hat mich aus dem Konzept gebracht.»
Gutiérrez, in Japan noch gefeierter Siebter, musste sich nach dem Training wegen Nackenschmerzen behandeln lassen. Sein Start ist jedoch nicht gefährdet.