McLaren-Pilot Pérez: Das Zittern ist zu Ende
Sergio Pérez holte in Abu Dhabi zwei WM-Punkte
«Wenn dieser Zwischenfall mit Jenson Button nicht passiert wäre», «wenn Sergio Pérez nicht hinter langsameren Autos festgehängt wäre», dann hätte sein Team in Abu Dhabi mit Sicherheit besser abgeschnitten, klagte Teamchef Martin Whitmarsh nach dem Rennen. Wenn und aber zählt in der Formel 1 aber ebenso wenig, wie im wahren Leben und McLaren fährt mit Rang 9 von Pérez und 12 von Button in Richtung Austin, wo in zwei Wochen das vorletzte Saisonrennen stattfindet.
«Es ist schade, dass immer in der ersten Runde etwas passiert, wenn das Auto eigentlich gut läuft», sagte Button. «Von Startplatz 12 ist man selbst für sein Schicksal verantwortlich, da sind enge Situationen in der ersten Runde unvermeidlich, und natürlich gab es auch dieses Mal ein kleines Hickhack in der erste Kurve. Ich habe beide Vorderräder blockiert, konnte das Auto aber nicht genügend abbremsen und bin Paul di Resta ins Heck gefahren. Dadurch brach die Endplatte des Frontflügels.»
«Dann musste ich in den ersten sieben Runden zwei Boxenstopps absolvieren. Das ist schon seit zwei Rennen eine ähnliche Situation; es läuft einfach nicht für mich», versteht der 33-Jährige die Welt nicht mehr. «Ich konnte auf den harten Reifen aber trotzdem 44 Runden fahren und es war positiv, dass ich Alles aus dem herausholen konnte, was wir hatten. Alles in allem war das Ergebnis nicht so schlecht, wenn man bedenkt, wie weit hinten ich nach der zweiten Runde und dem ungeplanten Boxenstopp war.»
Sergio Pérez, der als Achter gestartet war, hatte sich den Grand Prix von Abu Dhabi etwas einfacher vorgestellt. «Das war ein sehr schwieriges Rennen, härter, als wir erwartet hatten», gestand der23-Jährige. «Auf dem ersten Satz Reifen hatte ich wirklich Probleme und weiß nicht einmal wieso. Die hinteren Reifen haben sehr schnell abgebaut und die Traktion war auch schlecht. Wir hatten uns entschieden, mit minimalem Abtrieb zu fahren, in der Hoffnung, dass wir im Rennen andere Autos überholen könnten.»
Diese Hoffnung erfüllte sich aber nicht. «Es war das ganze Gegenteil. Ich fand es schwierig, zu überholen und, dass ich einen großen Teil des Rennens im Verkehr festhing, machte alles noch schwieriger. Positiv war aber, dass ich Adrian Sutil in der letzten Runde noch den neunten Platz abnehmen konnte – ein Punkt mehr für das Team klingt vielleicht nicht nach viel, aber es hilft.»
Beim nächsten Rennen in Austin hofft der Mexikaner, dass er richtig wird auftrumpfen können. Immerhin ist die texanische Hauptstadt «nur» gut 1.300 Kilometer von seiner Heimatstadt Guadalajara entfernt. «Das nächste Rennen ist in Austin und ich kann es kaum erwarten, wieder so nahe an meiner Heimat Mexiko zu fahren und die Leute zu sehen, die mich in dieser schwierigen Saison so unterstützt haben», freut sich Pérez, dessen Vertragsverlängerung bei McLaren angeblich Anfang kommenden Woche bestätigt werden soll.