Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Surer: «Vettel fährt in einer eigenen Welt!»

Von Vanessa Georgoulas
Auch im dritten freien Training sorgte Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel für Staunen in der Boxengasse. Ferrari und Fernando Alonso hielten sich bedeckt.

Auch im dritten freien Training mussten die Piloten und Team-Ingenieure mit ungewöhnlichen Wetterbedingungen klarkommen. Zwar kletterte das Thermometer diesmal immerhin bis auf knapp 20 Grad Celsius, doch dichte Wolken und erneuter Nebel, sowie eine Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent sorgten für die grosse Überraschung.

Die Aerodynamik-Fans unter den Formel-1-Begeisterten auf den Tribünen und vor dem Fernseher durften sich freuen: Die hohe Luftfeuchtigkeit machte die Luftverwirbelungen am Heckflügel sichtbar. Bei den beiden Ferraris waren darüber hinaus auch auf Höhe der Räder kleine Wirbel zu sehen. Der ehemalige GP-Pilot und heutige SkyTV-Experte Marc Surer erklärte: «Die haben bei den Bremsbelüftungen neue Flügelchen angebracht. Dass man die Luftwirbel jetzt hier so gut sehen kann, dürfte Ferrari nicht gefallen, denn es bringt nicht nur die Konkurrenz auf Ideen. Es ist auch verboten, die Bremsbelüftung für etwas anderes als zur Kühlung der Bremsen zu verwenden.»

Lewis Hamilton: Probleme beim Start

Für den ersten Lacher sorgte ein Funkspruch von Merceces: Nico Rosberg wurde schon auf dem Weg zur seiner ersten gezeiteten Runde angewiesen, etwas mehr Tempo aufzunehmen, damit sich seine Reifen nicht zu sehr abkühlen. Surer lachte: «Das ist das Gegenteil vom üblichen Red Bull Racing-Funkspruch an Vettel, die Reifen zu schonen. Es geht darum, die Temperatur der vorgewärmten Reifen nicht durch Herumbummeln zu senken.» Währenddessen beschwerte sich Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton über Funk über die Startübungen, die er zu Beginn des Trainings absolvierte: «Die Starts sind unverändert. Das Auto bewegt sich kaum, wenn ich die Kupplung drücke.»

Nach 18 Minuten setzte sich erstmals ein Red Bull Racing-Renner an die Spitze: Mark Webber umrundete den Circuit of the Americas in 1:38,158 min. Teamkollege Sebastian Vettel liess sich nicht lange bitten und unterbot diese Zeit auf seiner ersten fliegenden Runde knapp drei Minuten später deutlich mit 1:37,972 min. Die Bestmarke verbesserte er kurz darauf auf 1:37,433 min. Damit blieb der jüngste vierfache Formel-1-Weltmeister bis kurz Ende der letzten freien Probefahrten der Schnellste.

Sauber-Pilot Nico Hülkenberg stark

Sauber-Pilot Nico Hülkenberg verdrängte den Red Bull Racing-Star aus Heppenheim rund sechs Minuten vor Trainingsende. Der Emmericher war zwar auf der deutlich schnelleren Medium-Mischung unterwegs, trotzdem beeindruckte er die Experten, indem er auf der zweiten schnellen Runde noch einmal nachlegte und seine eigene Bestmarke um 84 Hundertstel noch einmal unterbot. «Das war eine saubere Runde, das hat er gut gemacht», lobte Surer.

Doch auch Vettel rückte noch einmal auf den weicheren Reifen aus und brannte mit 1:36,733 min die Bestzeit des Wochenendes in den Asphalt. Der Weltmeister war damit sechs Zehntelsekunden schneller als sein Landsmann unterwegs. Surer staunte: «Wer ausser Vettel sollte die Bestzeit auch holen? Aber der letzte Sektor war erstaunlich, der fährt in einer anderen Welt!»

Am Ende musste sich Hülkenberg mit dem vierten Platz auf der Zeitenliste begnügen, denn hinter Vettel reihten sich noch Webber und Hamilton ein. Lotus-Stammfahrer Romain Grosjean, der am Ende auch noch einen Versuch gestartet hatte, die Zeit des Sauber-Manns zu unterbieten, scheiterte und musste sich mit Position 5 begnügen. Rosberg, McLaren-Abschiedskandidat Sergio Pérez, Williams-Rookie Valtteri Bottas und Force-India-Pilot Adrian Sutil komplettierten die Top-Ten.

Ferrari-Star Fernando Alonso schaffte es nicht, auf der weichen Mischung eine schnelle Runde zu drehen, und musste sich mit dem elften Rang begnügen. Der Asturier klassierte sich damit einen Platz vor Hülkenbergs Nebenmann Esteban Gutiérrez, der am Vortag noch mit den Plätzen 4 und 6 geglänzt hatte. Kimi Räikkönen-Ersatz Heikki Kovalainen sicherte sich im Lotus Platz 13 vor Williams-Pilot Pastor Maldonado. Nicht so richtig auf Touren kam das Toro Rosso-Duo: Daniel Ricciardo landete auf Platz 15, Jean-Eric Vergne belegte gar Platz 17 – direkt hinter Ferrari-Fahrer Felipe Massa.

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