Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Pastor Maldonado reumütig: «Jetzt ist es zu spät»

Von Petra Wiesmayer
Pastor Maldonado ließ sich in Austin von seinen Gefühlen hinreißen

Pastor Maldonado ließ sich in Austin von seinen Gefühlen hinreißen

Williams-Pilot Pastor Maldonado gibt sich kleinlaut. Es sei falsch gewesen, sein Team beim Grand Prix der USA derart zu kritisieren, gibt der Venezolaner zu.

Beim Qualifying zum Grand Prix von Austin am vergangenen Samstag war für Pastor Maldonado mit Platz 18 schon nach Q1 Schluss. Teamkollege Valtteri Bottas schaffte es dagegen, bis zum Ende des Abschlusstrainings dabei zu sein und startete als Neunter in den Grand Prix der USA. Seine Mechaniker hätten wohl sein Auto sabotiert, deutete der Maldonado später an, bereute dieses Aussage aber schon wenig später. Der Stress sei schuld gewesen, entschuldigte sich der 28-Jährige, der nächstes Jahr durch Felipe Massa ersetzt wird und selbst noch auf der Suche nach einem Cockpit für 2014 ist.

«Nach drei Jahren steckt aber vielleicht etwas dahinter und manchmal kann man explodieren. Ich glaube, dass sich zu viel Energie aufgestaut hat und dann bin ich explodiert. Es ist aber nicht so, dass ich verrückt bin und anfangen würde, ständig solche Sache zu sagen», erklärte Maldonado. «Sicher war es falsch von mir, so etwas zu sagen, denn ich habe sie drei Jahre lang respektiert und sie haben mich respektiert. Ich war an dem Wochenende und nach der Ankündigung, dass ich das Team verlassen werde, aber so gestresst», gab er sich reumütig.

Vielleicht hätte er es persönlich genommen, dass nicht alle im Team mehr mit vollem Einsatz arbeiten würden, versuchte er weiter zu erklären, deutete aber an, dass es schon gewisse Differenzen in der Zusammenarbeit gebe. «Es war ja nicht das ganze Team, ich kann also nichts gegen alle meine Leute sagen, nur wegen einer Person.»

Trotzdem sei die Beziehung zu Williams sehr gut und er würde gerne auch weiter ein freundschaftliches Verhältnis beibehalten, betonte Maldonado. «Ich habe hier ein paar sehr gute Freunde, vielleicht die einzigen Freunde, die ich in der Formel 1 habe, und vielleicht hatten wir zusammen die beste Zeit meiner Karriere, vielleicht aber auch die schlechteste.»

Die gesamte Saison sei eine große Enttäuschung gewesen, sagte der Venezolaner, der 2012 in Barcelona mit Williams seinen ersten und bisher einzigen Sieg in der Formel 1 geholt hat. In diesem Jahr schaffte er es nur ein Mal in die Punkteränge, als Neunter beim Grand Prix von Ungarn. «Manchmal macht man eben harte Zeiten durch, nicht nur im Rennsport, sondern auch im Leben», philosophierte er. «Nach dem Sieg und einer guten Saison letztes Jahr hatten wir mehr erwartet. Nicht nur ich, sondern das ganze Team.»

Die Enttäuschung nach dem Qualifying in Austin sei einfach zu viel gewesen. «Wenn man ans Ende der Saison kommt, ist man gestresster, aber nur, weil ich mehr will und 100 Prozent geben möchte, aber ich bin durch das Auto eingeschränkt. Manchmal sagt man mehr, als man sagen sollte», betonte er noch einmal.

Obwohl Pastor Maldonado erst vergangene Woche erklärte, dass er sich freue, Williams zu verlassen, legte er Wert darauf zu sagen, dass das nicht wegen der Menschen in Team sei. «Es war nicht leicht für mich, das Team zu verlassen, denn ich habe sehr gute Freunde hier», wiederholte er. «Sicher gibt es auch Leute, die ich nicht mag und vielleicht mögen sie mich auch nicht. Das ist wie in einer Familie, auch da kann es Differenzen geben. Jetzt ist es aber zu spät und ich verlasse das Team, aber ich wünsche ihnen nur das Beste.»

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