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GP-Promoter Rohonyi: «Fussball-WM hilft uns nicht»

Von Agnes Carlier
Brasiliens GP-Vermarkter Tamás Rohonyi spricht über die Auswirkungen der Fussball-WM und die Promis, die zum letzten Saisonlauf erwartet werden.
Tamás Rohonyi, wie hat sich der Ticketverkauf für den diesjährigen Brasilien-GP entwickelt?

Wir haben weniger verkauft als noch im letzten Jahr. Das «brasilianische Wunder» schwindet und der Wirtschaft geht es wieder schlechter. Für die Leute ist es also schwieriger geworden, das Geld für Tribünentickets aufzuwenden. Aber das gehört zum Businessalltag. Wir bewegen uns hier in der Unterhaltungsindustrie, die in solchen Situationen als erste leidet. Dass in Brasilien auch bald die Fussball-WM stattfindet, hilft uns natürlich auch nicht. Viele Unternehmen haben uns abgesagt mit der Begründung, das Budget für die Fussball-WM zurückzuhalten. Es läuft also nicht so gut wie auch schon. Gewisse Sektoren, wie etwa der Abschnitt F, laufen gut. Dieser ist schon ausverkauft.

Wer kann sich denn noch einen Grand-Prix-Besuch leisten?

Viele Brasilianer aus allen Ecken des Landes pilgern ans Rennen. Darüber hinaus empfangen wir auch viele Fans aus dem ganzen Kontinent bei uns, vor allem Leute aus Kolumbien, Mexiko, Argentinien und Uruguay, die in ihrem Land keinen GP besuchen können.

Wie sieht es mit der Streckenbeschaffenheit aus: Ist der Rundkurs bereit für die 32. GP-Austragung?

Das kann man wohl sagen, 76 Strassenkehrfahrzeuge sorgen dafür, dass der Asphalt und die 400 Quadratmeter Rasenfläche sauber sind. Wir haben auch ein Recycling-System entwickelt, das die Wiedernutzung des Wassers, mit dem wir die Strecke reinigen, ermöglicht. Damit können mit derselben Menge Wasser ganze 2500 km gereinigt werden. Mit einem Elektromagneten werden selbst die kleinsten Metallteile vom Asphalt gesammelt. Auch bei der Stromversorgung sind wir mit 70 Generatoren gut ausgerüstet. Interlagos braucht so viel Strom wie eine 50.000-köpfige Stadt. Eine logistische Herausforderung war die Errichtung der Tribünen und Extra-Terrassen. 8000 Tonnen Stahl wurden deswegen bewegt. Darüber hinaus wurden mehr als 100 km Kabel verlegt.

Es wird diskutiert, den Brasilien-GP nicht mehr als letztes Rennen im November durchführen zu lassen. Wie flexibel sind Sie beim Datum?

Wir sind da ziemlich flexibel, es stehen verschiedene Daten für die GP-Austragung zur Auswahl, auch den 2. November haben wir dafür extra freigehalten. Das habe ich mit dem Streckenmanager so besprochen.

Welche Stars werden wir in diesem Jahr beim Spaziergang durch die Boxengasse sehen?

Wir als GP-Promoter haben nicht so viele Promis unter unseren Gästen, die kommen eher auf Einladung der Sponsoren und Teams. Alle wichtigen politischen Figuren werden dabei sein, etwa Oberbürgermeister Fernando Haddad und auch dessen Vorgänger Gilberto Cassadi. Auch der Sport- und der Transport-Minister sowie der britische und der ungarische Botschafter haben ihr Kommen angekündigt.

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