Fahrerkarussell: Alles dreht sich um Pastor Maldonado
Pastor Maldonado ist der Schlüssel zum Fahrerkarussell
Im Fahrerlager von Interlagos herrschte reges Treiben, als Manager von Team zu Team pilgerten und sich die Meldungen widersprachen, was als Nächstes passieren würde. Die Schlüsselgestalt ist noch immer Pastor Maldonado, der sich zwischen Lotus und Sauber entscheiden muss. Sein Vater und sein Manager Nicolas Todt wurden am Sonntag sowohl in Gesprächen mit Eric Boullier als auch mit Monisha Kaltenborn beobachtet und beide verkündeten nachher, dass sie davon ausgingen, dass Maldonado zu ihrem Team stoßen werde. Allgemein wird angenommen, dass er sich bis Sonntagabend für Lotus entschieden hat.
Die Entscheidung wurde durch die unsichere finanzielle Situation der beiden Teams erschwert. Maldonados Unterstützer sind seit Langem auf der Seite von Lotus, aber es war unausweichlich, dass es Bedenken gab, dass jegliches Geld dazu benutzt werden würde, Schulden an Teambesitzer Genii zurückzuzahlen, die dem Team große Summen geliehen hatten. Sollte das passieren, würde jegliches neues Geld kaum Auswirkungen auf die Betriebskosten 2014 haben. Genauer gesagt will PVDSA, dass ihre Mitgift für Maldonados Auto benutzt wird.
Die beiden Genii-Chefs Eric Lux und Gerard Lopez sind jedoch daran interessiert, einen Teil des Geldes zurück zu bekommen, das sie ins Team gepumpt haben, eine Komplikation, die sich weiter hinziehen wird, besonders wenn – wie die meisten Beobachter vermuten – der Quantum-Deal platzt.
Wenn Maldonado in den nächsten Tagen tatsächlich bestätigt wird, wird sich alles andere bei Force India und Sauber von selbst ergeben.
Die Situation bei Force India hat sich durch Sergio Pérez auf dem Fahrermarkt kompliziert. Natürlich wäre die Mitgift, die der Mexikaner von Carlos Slim mitbringt, bei jedem Team willkommen und in den letzten paar Wochen hat Pérez sich auch auf der Strecke als nützlich erwiesen. Insider sind auch sicher, dass Bernie Ecclestone bei Force India ein gutes Wort für Pérez eingelegt hat.
Das Team hat bereits Verträge mit Adrian Sutil und Nico Hülkenberg, wodurch es drei Fahrer für zwei Autos hätte. Hülkenberg hat aber angeblich seine Option nicht wahrgenommen und musste wohl bis zu Beginn der Woche eine Entscheidung treffen.
Nachdem Lotus von seinem Radar verschwunden ist, ist sein Plan B, bei Sauber zu bleiben. Seine Beziehungen zum Team sind jedoch dadurch etwas getrübt, dass er woanders hingehen wollte – er war vor Kurzem bei Lotus zur Sitzanpassung – und seine Kommentare in den Medien.
Sollte Force India mit Pérez/Hülkenberg aufwarten, ist Sutils Alternative Sauber. Einige Quellen vermuten, dass er sowieso nicht bei Force India bleiben möchte.
Ohne Maldonado könnte die Identität des zweiten Sauber-Piloten das letzte, fehlende Stück des Puzzles sein. Esteban Gutiérrez hat zwar einen gültigen Vertrag, sein Platz ist aber alles andere als sicher. Quellen zufolge will das Team seine Verbindungen nach Mexiko abbrechen, auch wenn Gutiérrez noch einen nützlichen finanziellen Hintergrund hat.
Ein interessantes Gerücht, das am Wochenende aufkam ist, dass Jules Bianchi zu Sauber gehen könnte – er hat auch denselben Manager wie Maldonado, Nicolas Todt. Andererseits stritten aber sowohl Bianchi, als auch Todt und Marussia auf Nachfrage ab, dass es irgendwelche Wechselpläne gäbe.
Paul di Restas Manager schwieg sich in Brasilien über die Situationen seines Schützlings aus. Gegenwärtig hat der Schotte aber keine offensichtlichen Optionen in der Formel 1 und schaut sich um, wieder in die DTM zurück zu kehren.