Force India: Lotus soll sich endlich entscheiden
Für Nico Hülkenberg heißt es noch immer warten
Eigentlich hätte Lotus schon längst sagen sollen, welche beiden Piloten im kommenden Jahr für das Team Enstone aus antreten. Die Crux ist nur, dass man offenbar noch nicht weiß, ob man die Fahrer auch wird bezahlen können. Alles hängt von dem Deal mit Quantum Motorsport ab, der ebenfalls längst hätte unter Dach und Fach sein sollen. Schön langsam glaubt aber kaum noch jemand daran, dass das je passieren wird.
Nico Hülkenberg hängt bei Lotus und Force India in der Warteschleife, der erstrebte Platz bei Lotus könnte ihm aber von Pastor Maldonado und dessen Sponsorenmillionen weggeschnappt werden, falls der Quantum-Deal tatsächlich platzt. Force India hat zwar noch nicht ausgeschlossen, dass Adrian Sutil und Paul di Resta auch 2014 im Team bleiben werden, es gibt aber auch Gespräche mit Sergio Pérez, der von McLaren auf die Straße gesetzt wurde und eine schöne Mitgift im Gepäck hätte. Sutils Bemerkungen nach dem Grand Prix von Brasilien, «wir müssen uns für nächstes Jahr verbessern», lassen darauf schließen, dass zumindest er in Silverstone bleibt, für Di Resta sieht es dagegen etwas dunkler aus.
Der stellvertretende Geschäftsführer des Teams, Bob Fernley, betätigte jetzt, dass man keine Entscheidung treffen würde, solange man nicht wisse, für wen sich Lotus entschieden habe. «Der Stolperstein im Moment ist die Frage, wer zu Lotus geht. Bevor die nicht beantwortet ist, ist es sehr schwer zu sagen, wer verfügbar ist», erklärte Fernley bei ESPN. «Wir haben zwei sehr gute Fahrer und es muss einen triftigen Grund geben, einen oder beide auszutauschen. Wir wissen noch nicht, welche Fahrer verfügbar sind.»
Auf die Frage, ob Nico Hülkenberg bereits einen Vorvertrag habe, meinte Fernley nur: «Diese Geschichten schwirren seit Wochen herum und Nico ist einer der Fahrer, der in Betracht käme.» Auf alle Fälle würde Force India seine Entscheidung aber auf dem Talent eines Fahrers basieren, nicht auf dem Geld, das einer mitbringen würde. «Solange unsere Leistung nicht leidet, denn die Anteilseigner machen sehr klar, was sie wollen und das ist Leistung. Wir werden nur aufgrund von Talent entscheiden, wenn wir zusätzlich Geld bekommen, ist das ein Bonus.»
Fernley glaubt, dass die beiden Cockpits seines Teams zu den attraktivsten gehören. Immerhin wurde Force India Sechster der Konstrukteursmeisterschaft, obwohl sie ihren Fokus schon früh in der Saison auf 2014 verlagert haben. «Ich finde, wir haben es verdient, dass man sich um uns reißt und bin sehr optimistisch für 2014. Wir haben dieses Jahr schon viel daraufhin gearbeitet. Es ist eine großartige Leistung von allen, dass wir nicht nur die Entwicklungsarbeit für nächstes Jahr vorangetrieben, sondern auch den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung verteidigt haben.»