Neue FIA-Regeln: Lotus verhöhnt Autoverband
Der Lotus-Rennstall hat die heftig umstrittenen Regeländerungen des Automobilverbands FIA dankbar aufgenommen und einige Vorschläge zur weiteren Anpassung des 2014er Sportgesetzes aufgelistet. Ob in Paris darüber gelacht werden kann, wissen wir nicht, aber wir wollten Ihnen die augenzwinkernde Lotus-Liste nicht vorenthalten – teilweise mit kurzen, kursiv gehaltenen Erklärungen in Klammern, falls der Gag etwas gar für Insider sein sollte.
1) Jeder Fahrer mit einem Haustier namens Roscoe startet von ganz hinten. Aber nur an Tagen mit einer geraden Zahl. Die Regel gilt nicht für April.
(Mit besten Grüssen an Lewis Hamilton.)
2) Jeder Fahrer, der am Qualifying-Tag zufällig Geburtstag hat, erhält automatisch die Pole-Position zugesprochen, dazu zehn WM-Punkte und eine Führung durch die Ferrari-Box.
3) Jeder Fahrer, der in einer Pressekonferenz «ganz bestimmt» sagt, erhält eine Ohrfeige. Und zwar jedes Mal. Ganz bestimmt.
(Die Floskeln «um ehrlich zu sein» oder «ehrlich gesagt» hätten es für uns auch getan.)
4) Jeder Fahrer, der nach dem Rennen Donuts dreht, muss die auf den Asphalt gelegte Anzahl Donuts anschliessend essen, im Rahmen einer pflichtmässigen Pressekonferenz.
(Merke: Kringel sind Kringel, ob aus Reifengummi oder Teig.)
5) Jeder Fahrer, der sich einen neuen Haarschnitt zulegen will, muss alle Teams davon drei Tage zuvor in Kenntnis setzen. Die Einführung von Zusatzgewichten ist möglich.
(Wir überlassen es der Phantasie der Leser, welcher Fahrer mit seinem Besuch beim Frisör, pardon, beim Hair-Stylisten in diesem Jahr am meisten Reaktionen provozierte. Kleiner Tipp: Richtig sind zwei Antworten, und beide Fahrer sind Weltmeister.)
6) Jedes Team, das amüsante Hashtags verwendet, wird wegen unerlaubten Spassfaktors verhört und gebüsst.
(Wikipedia erklärt: Hashtag bezeichnet ein Wort oder eine Zeichenkette mit vorangestelltem Doppelkreuz („#“). Die so ausgezeichnete Zeichenkette als Form der Verschlagwortung erfolgt innerhalb des Fließtextes. Soziale Netzwerke wie Pinterest, Facebook und Mikroblogging-Dienste wie Twitter nutzen diese Angaben, um die Suche nach relevanten Themen zu erleichtern. Natürlich war es 2013 Lotus selber, die bei jedem Rennen mit einem anderen Hashtag auf dem Auto herumfuhren.)
7) Alle Fahrer sind dazu verpflichtet, rüde Nachrichten von der Boxenmauer mit mindestens so rüden Antworten zu quittieren.
(Leider werden die saftigsten Aussagen in der Formel 1 zensiert.)
8) Alle Fahrermanager werden dazu verpflichtet, mindestens ein GP-Wochenende lang die Wahrheit zu sagen und nichts als die Wahrheit.
(Und falls nicht, soll ihnen eine Pinocchio-Nase wachsen.)
9) Jenes Team, das den hässlichsten Wagen baut, erhält am Ende der Saison 15 Prozent seiner WM-Punkte aberkannt.
(Angesichts der kommenden Fahrzeuge der Art Ameisenbär wird das ein hartes Rennen.)
10) Jedes Team, das als Gast den Darsteller einer Reality-TV-Show in der Box hat, ist dazu verpflichtet, beim darauf folgenden Rennen den gleichen Darsteller als Fahrer einzusetzen.
11) Jedes Team, das mehr als vier Mitarbeiter besitzt, die früher oder heute den Titel Technikdirektor tragen, müssen ihr Auto aus Lego bauen.
(Mit freundlichen Grüssen an Mercedes.)
12) Jeder technische Kniff zur Ausnutzung von Löchern im Reglement darf künftig nur dann verwendet werden, wenn er einen coolen Namen hat, wie etwa – «Stingray 2000 Optimiser». «Doppel-DRS» ist nicht erlaubt.
13) WM-Finale werden künfig durch Schere, Stein, Papier entschieden. Oder durch einen Käfigkampf.
14) Alle Unstimmigkeiten zwischen Fahrern werden unter Miteinbezug von Taki Inoue und einer guten Flasche Rotwein entschieden.
(Ein kleiner Knicks vor dem umwerfend komischen Twitterer aus Japan, der einem Schlummertrunk selten abgeneigt ist und früher als Formel-1-Pechvogel viel zu reden gab.)
15) Alle Rennställe, welche einen der Wintertests verpassen, werden zur Teilnahme an einem nicht zur WM zählenden Südkorea-GP verdonnert.
16) Jeder Fahrer, der es bei einem Grand Prix mit nur zwei Rädern über die Ziellinie schafft, erhält doppelte Punkte.
17) Jeder Fahrer mit dem Namen Sebastian Vettel muss seine Boxenstopps ohne fremde Hilfe von Mechanikern durchführen.
18) Jeder Fahrer, der Sebastian Vettel bezwingt, erhält an der Bar einen Doppelten.