Sauber: 2014 mit Sutil und Van der Garde?
Adrian Sutil und Giedo van der Garde: Sind das die Sauber-Fahrer 2014?
Das Leben lehrt uns: Wer Entscheidungen vor sich herschiebt, dem werden sie abgenommen. Die Finanzprobleme von Sauber sind bekannt. Daher ist es nachvollziehbar, dass die Schweizer nach mindestens einem Fahrer suchen, der Geld mitbringen kann. Doch ein zahlungskräftiger Pilot nach dem anderen ist vom Markt verschwunden. Bis zum Brasilien-GP wurde mit Pastor Maldonado geflirtet, doch den angelte sich Lotus. Eine Rückkehr von Sergio Pérez zu Sauber wurde in Hinwil nicht ausgeschlossen – mit der Aussicht gar, ein mexikanisches Nationalteam aus Pérez und Esteban Gutiérrez würde endlich den ganz grossen Peso-Millionenregen der Familie Slim auslösen. Doch Pérez unterzeichnete bei Force India.
Nur drei Rennställe haben ihre Fahrerduos noch nicht komplett: Sauber, Marussia (wo Jules Bianchi beiben wird) und Caterham.
Bei Marussia wollte der junge Max Chilton eigentlich weg, doch der angestrebte Platz bei Force India ist besetzt. Chilton wird wohl bleiben, wo er ist. Bei Caterham würden beide Fahrer gerne in ein Mittelfeldteam hochrücken. Caterham-Chef Tony Fernandes hat inzwischen eingesehen, dass er mit den Charles Pics und den Giedo van der Gardes dieser Welt den Erzrivalen Marussia im Kampf um den lukrativen zehnten WM-Schlussrang nicht schlagen wird (Caterham wurde 2013 WM-Letzter). Daher soll der erfahrene Heikki Kovalainen zurückkehren. Das würde heissen – Pic oder van der Garde müssen gehen.
Zwei reine Bezahlfahrer überschaubarer Begabung bei Sauber, das wäre ein wirtschaftlich verständlicher, sportlich aber falscher Schritt. Schon 2013 war das Team praktisch ein Einwagenteam – von den 57 eingefahrenen Punkten eroberte der bärenstarke Nico Hülkenberg 51, Esteban Gutiérrez nur 6 (als Sieber im Japan-GP, seine einzige Punktefahrt). Ergebnis: WM-Rang 6 gegen Force India verloren.
Die einzig logische Wahl: Sauber muss einen erfahrenen Piloten haben, der in jedem Rennen Punkte einfahren kann, dazu einen zweiten, dessen Mitgift das durchschnittliche Talent einigermassen verschmerzen lässt.
Eine solche Paarung wäre: Adrian Sutil und Giedo van der Garde. Mit dem jungen Sergey Sirotkin aus Test- und Freitagsfahrer.