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Spionage-Video: Ferrari – Le Mans mit Porsche & Audi?

Von Mathias Brunner
Was steckt im Heck dieses Ferrari-Sportwagens?

Was steckt im Heck dieses Ferrari-Sportwagens?

Unlängst machte ein Video eines seltsam klingenden Sportwagens im Fiorano-Test Schlagzeilen. Mögliche Lösung: Ferrari baut am Audi- und Porsche-Herausforderer!

Ende November hatte Mercedes-Motorenchef Andy Cowell bei SPEEDWEEK.com über die Herausforderungen der neuen Antriebs-Einheiten für 2014 gesprochen. Das Interview finden Sie HIER

Im Gespräch wollte ich damals vom Engländer wissen: Beim Schritt in die erste Turbo-Ära der 80er Jahre rückten viele Teams mit rollenden Labors aus, also die neuen Motoren in alten Chassis. Viele Fans wollten von uns wissen, wieso das dieses Mal nicht getan wurde, also geben wir die Frage gerne weiter.

Andy Cowell antwortete: «Ganz einfach – weil die FIA das nicht erlaubte.»

Aber so ganz stimmt das nicht. In keinem Gesetzbuch steht zu lesen, dass man den neuen Turbo-V6 nicht in einem Sportwagen ausprobieren darf. Inzwischen hat in Fiorano tatsächlich ein Sportwagen mit einem verdächtig raspelig, nicht nach Saugmotor klingenden Motor seine Runden gedreht. Das Spionage-Video auf YouTube sehen (und vor allem hören) Sie hier:

Nun zeichnet sich ab: Vielleicht steckt im Heck des Sportwagen ins Fiorano kein Formel-1-Aggregat, sondern etwas ganz Anderes.

Anlässlich der Ferrari-Weihnachtsfeier hat Firmenchef Luca Montezemolo angedeutet, Ferrari könnte den Weg von Porsche gehen – also Rückkehr in den Langstreckensport. «Wir haben mit unserem 458 GTE ja einigen Erfolg, aber mir gefällt die Vorstellung, dass wir in Le Mans auf höchster Ebene antreten könnten.»

Pistenspione aus Italien und Spanien wissen: ein solches Auto könnte nicht nur (wie im Video) in Fiorano unterwegs gewesen sein, sondern würde auch einen Hochgeschwindigkeitstest hinter verschlossenen Toren in Idiada erklären.

Kurzer Einwurf von unserem Sportwagenspezialisten Oliver Runschke: «Im neuen LMP1-Motorenreglement 2014 sind auch problemlos die Formel-1-Turbos einsetzbar – das war einer der Hintergedanken am neuen LMP-Reglement. Absicht ist es, Hersteller wie Renault und Ferrari wieder nach Le Mans zu locken, denn dort könnten sie ihre F1-Turbos zweitverwerten. Wie bei der Formel 1 werden 2014 in Le Mans das Fuel-Flow-Meter und zwei Energierückgewinnungssysteme vorgeschrieben, allerdings sind die Art der Hybridsysteme sowie Hubraum und Zylinderanzahl freigestellt.»

Zurück zur Formel 1. Wie die Motoren von Mercedes, Renault und Honda klingen, im direkten Vergleich mit dem Ferrari-V6, hören Sie hier:

Und wie weit ist Ferrari mit dem Formel-1-Turbo? Motorenchef Luca Marmorini gibt im Interview der Kollegen von «Autosprint» lediglich zu, der Motor laufe auf dem Prüfstand. Der Italiener traut den Bildern nicht, welche er von konkurrierenden Aggregaten gesehen hat: «Wenn Mercedes den Motor so auf die Piste bringen würde, wie er auf den veröffentlichten Bildern gezeigt worden ist, also mit dem Turbo hinter dem Motorblock, dann ist der vom Reglement erlaubte Platzbedarf leider überschritten.»

Die Kernfrage für viele Fans: Wie wird der Turbo klingen? «Eins muss allen klar sein», antwortet Marmorini, «der Vergleich mit den bisherigen V8-Saugmotoren, das ist eine verlorene Schlacht. Wir sprechen hier von einem kleineren Motorblock und einem Turbo, der wie ein Schalldämpfer wirkt. Dazu kommen generell tiefere Drehzahlen. Wir haben einen sonoren, wie ich finde, schön kraftvollen Ton, dazu werden die Fans markant das Pfeifen des Laders hören. Die Fans sollten sich nicht irremachen lassen. Was wir an Hörproben im Internet erhalten haben, entspricht nicht der wahren Klangkulisse auf den Rennstrecken.»

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