Koma: Michael Schumacher kämpft um sein Leben
Schumacher kämpft um sein Leben
Die Klinik hat den kritischen Zustand von Michael Schumacher bestätigt: Der Formel-1-Rekordweltmeister erlitt am Sonntag bei seinem Skiunfall in den französischen Alpen «ein Kopftrauma mit Koma, das umgehend eine neurochirurgische Behandlung erforderte».
Schumacher hatte sich bei einem Sturz Kopfverletzungen zugezogen und war zunächst ins Krankenhaus nach Albertville-Moutiers geflogen worden. Von dort aus wurde Schumacher in die Klinik nach Grenoble verlegt. Dort traf später auch Professor Gérard Saillant ein. Der berühmte Gründer und Präsident eines neurologischen Instituts hat Schumacher nach dessen Unfall in der Königsklasse des Motorsports 1999 in Silverstone operiert. Schumacher hatte sich damals das Schien- und Wadenbein gebrochen.
«Das Kopftrauma ist eine Folge von Gewalteinwirkung auf den Schädel und das Koma die Folge einer vermutlich zwischen Schädeldach und Gehirn aufgetretenen Blutung. Aufgrund des dadurch steigenden Drucks stellen Hirnfunktionen ihren Dienst ein und der Patient verliert das Bewusstsein. In der Folge können sich weitere Funktionsstörungen einstellen», erklärte Hauptgeschäftsführer Jörg Ansorge vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen bei Sky Sports News HD.
«Michael ist bei einem privaten Skitrip in den französischen Alpen auf den Kopf gestürzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und wird medizinisch professionell versorgt. Wir bitten um Verständnis, dass wir über seinen Gesundheitszustand keine fortlaufenden Informationen abgeben können. Er trug einen Helm und war nicht allein», hatte Managerin Sabine Kehm mehrere Stunden nach dem Unfall mitgeteilt.
Wie französische Medien berichteten, sei Schumacher unter anderem mit seinem Sohn Mick unterwegs gewesen. Kehm hatte allerdings zudem erklärt, eine weitere Person sei nicht in den Unfall verwickelt gewesen. Sowohl seine Frau Corinna als auch seine beiden Kinder sind allerdings im Krankenhaus an Schumachers Seite.
Genesungswünsche via Twitter
Zahlreiche Freunde und Weggefährten haben in den vergangenen Stunden via Twitter Genesungswünsche geschickt, darunter Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski und die Formel-1-Fahrer Adrian Sutil, Felipe Massa oder Romain Grosjean. Wenige Stunden nach der Einlieferung versammelten sich auch die ersten Fans vor dem Krankenhaus. Der frühere Formel-1-Pilot Olivier Panis, der in Grenoble wohnt, erkundigte sich vor Ort nach dem Zustand Schumachers.
Im offiziellen Bericht der zuständigen Polizeibehörde ist von einem «technischen Fehler» als Unfallursache die Rede. Demnach habe sich der Unfall um 11.07 Uhr am 2783 m hohen Saulire an einer Kreuzung der beiden Pisten Chamois (rot) und Biche (blau) ereignet. Schumacher war angeblich abseits der präparierten Pisten unterwegs. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen der Unfallursache inzwischen aufgenommen.
Im Laufe des Tages hatte es schließlich unterschiedliche Meldungen über den Gesundheitszustand des 44-Jährigen gegeben. «Er war geschockt, ein bisschen durchgeschüttelt, aber bei Bewusstsein. Vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung, aber keine schwere», hatte Christophe Gernignon-Lecomte, Direktor der Skistation Meribel, erklärt. Gegen Abend häuften sich schließlich die Meldungen französischer Medien, dass sich Schumachers Gesundheitszustand verschlechtert habe und Lebensgefahr bestehe.