Schumacher-Unfall: Chaos vor dem Krankenhaus
Michael Schumacher: Die Klinik wird belagert
Das Universitätsklinikum in Grenoble wird nach dem Unfall von Michael Schumacher von zahlreichen Journalisten belagert. Mehr als 100 Berichterstatter sollen inzwischen vor Ort sein, um vom Gesundheitszustand des Rekordweltmeisters zu berichten. Höhepunkt war am Neujahrstag die Fragerunde mit Schumachers Managerin Sabine Kehm, die teilweise chaotisch verlief. Umringt und bedrängt von unzähligen Journalisten und Kameras berichtete Kehm, dass Schumacher unverändert stabil, aber auch unverändert kritisch sei.
Wie die langjährige Schumacher-Vertraute weiter erklärte, erwägt das Krankenhaus nach jüngsten Vorkommnissen, die Berichterstatter vom Haupteingang des Krankenhauses zu verbannen. «Sie sind sehr darum bemüht, den normalen Betrieb aufrecht zu erhalten. Und es ist für alle, auch die anderen Patienten, eine große Belastung, wenn die Klinik so belagert wird», sagte Kehm.
Wichtige Arbeitsabläufe wurden anscheinend behindert. So sollen Journalisten bereits mehrfach die Einfahrt zur Notaufnahme des Universitätskrankenhauses blockiert haben. Im Rahmen der Fragerunde hatte Kehm nochmals von einem besonders pietätlosen Vorfall berichtet.
Ein als Priester verkleideter Journalist soll versucht haben, sich Zugang zu Schumacher zu verschaffen. «Ich kann nur appellieren, lassen Sie die Doktoren arbeiten. Mir wurde gesagt, dass der Priester ein Journalist gewesen sein soll. Das ist in meinen Augen sehr verwerflich. Einen Priester haben wir nicht bestellt», so Kehm. Angeblich wurde der Journalist erst auf der Intensivstation gestoppt.
Auch im Internet treiben es einige Menschen auf die Spitze. Im sozialen Netzwerk Facebook wurde der 44-Jährige in den vergangenen Tagen zudem bereits für tot erklärt. Schon kurz nach den ersten Meldungen zum Skiunfall am Sonntag in den französischen Alpen gab es die ersten „R.I.P. Michael Schumacher“-Seiten auf Facebook. Likes sollen mit Aufrufen wie «Like R.I.P Michael Schumacher for Respect» generiert werden. Die Seiten bei Facebook als Verstoß zu melden, hat bislang allerdings offenbar keinen Erfolg, da die Seiten laut Facebook nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen würden.