Michael Schumacher: Ski-Stars schenken Hoffnung
Der Schweizer Skirennfahrer Daniel Albrecht stürzte am 22. Januar 2009 beim Training zur Welcup-Abfahrt von Kitzbühel schwer. Mehr als drei Wochen lang lag er im Koma, auch er hatte wie Schumacher ein schweres Schädelhirn-Trauma erlitten. Albrecht musste in langer Arbeit wieder lernen zu sprechen: «Ich fühlte mich wie ein Kind, das alles von vorne beginnen musste. Manchmal verzweifelt man fast, wenn man merkt, dass der Körper nicht so funktioniert wie vorher.»
Daniel Albrecht: «Schumi braucht viel Geduld»
Der Kombinations-Weltmeister von 2007 sagt gegenüber den Kollegen vom Zürcher «Tages Anzeiger»: «Bei Hirnverletzungen kann man lange nicht genau festlegen, wie schlimm es wirklich ist. Bei der Reha wird Michael Schumacher vor allem eines benötigen – viel Geduld.»
Der heute 30-Jährige gab im Dezember 2010 ein sensationelles Comeback, fuhr aber nie wieder auf dem gleichen Niveau wie zuvor. Anfangs Oktober 2013 gab er sein seinen Rücktritt vom Skisport bekannt.
Allein in der Schweiz gibt es pro Jahr mehr als 40.000 Verletzte auf der Skipiste, mehr als 60 Prozent davon sind älter als 30 Jahre. Der Anteile Männer zu Frauen beträgt 49:51. Der Anteil von Kopfverletzungen liegt seit Jahren bei rund 14 Prozent, jeder Zweite hat eher Beinverletzungen.
Wie Schumacher und Albrecht erlitt auch der Österreicher Hans Grugger (32) bei einem Sturz auf der Skipiste ein Schädelhirn-Trauma. Er lag elf Tage lang im künstlichen Koma, kämpfte sich aber wieder ins Leben zurück. Rennen fuhr er keine mehr. 1996 legten die Ärzte Andreas Schifferer (heute 39) nach einem üblen Sturz drei Tage lang schlafen. Der Österreicher erholte sich komplett und eroberte seine grössten Erfolge sogar erst nach dem schweren Sturz – einschliesslich des Abfahrts-Weltcup-Sieges von 1997/98.