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Brian Hart tot: Gary Anderson erinnert sich

Von Rob La Salle
Gary Anderson, der frühere Technikchef von Jordan, Stewart Grand Prix und Jaguar, erinnert an den verstorbenen Weggefährten, den genialen Motorenbauer Brian Hart.

Mehr als zwanzig Jahre ist es her, da standen Gary Anderson und Brian Hart gemeinsam Pose für ein Foto. Es regnete in Silverstone (natürlich, was sonst?) als sich das Jordan-Team für die Saison 1993 präsentierte: Technikchef Gary Anderson, Motorenbauer Brian Hart, im Auto Rubens Barrichello, daneben Teamchef Eddie Jordan. Einer von ihnen ist von uns gegangen: gestern ist Brian Hart verstorben. Gary Anderson, heute Technikexperte der BBC sowie zahlreicher Fachpublikationen (wie «Autosport» oder SPEEDWEEK.com) erinnert sich mit einem Lächeln auf den Lippen an Brian Hart.

Gary erzählt: «Ich kann mir noch heute nichts Befriedigenderes vorstellen als zusammen mit Brian die Grossen der Brance zu fordern; Rennställe, die zehn Mal so viel Budget hatten wie wir – und die wir dann hinter uns lassen konnten!»

«Brian hatte den enormen Vorteil, dass er selber Rennen gefahren war. Zusammen mit seiner Ingenieurs-Ausbildung ergab das ein Paket, das kaum zu schlagen war, er war ein Racer durch und durch. Wir schlossen zur Saison 1993 hin einen Pakt mit ihm, nach den Erfahrungen mit Yamaha war das eine reine Wohltat. Wenn du ein Problem hattest, dann wurde das am Telefon in fünf Minuten geklärt, und alle konnten weiterarbeiten. Alles war so einfach mit ihm, weil er den Rennsport verstand. Für 1995 verbündeten wir uns mit Peugeot, und da wurden aus fünfminütigen Telefonaten Verhandlungen von zwei Wochen Dauer. Nach der Arbeit mit Brian ein Alptraum!»

«Die Saison 1993 kam etwas früh für uns, der Motor von Brian hätte mehr Entwicklungszeit gebraucht. Aber gegen Ende des Jahres wurden wir immer besser: wir eroberten in Belgien die erste Pole unseres Rennstalls und konnten in Japan mit Rubens und Eddie Irvine Fünfter und Sechster werden. Damals gab es ja nur für die ersten Sechs WM-Punkte. 1994 dann hatten wir den Motor auf einem schönen Niveau, wir standen beim Pazifik-GP auf dem Podest, holten regelmässig Punkte.»

«Brian war immer ein wahrer Freund, er hatte ein untrügliches Gespür für die richtigen Entscheidungen, und was er mit seinen beschränkten finanziellen Mitteln herausgeholt hat, das hätte kein anderer geschafft.»

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