Caterham: Kobayashi & Ericsson – ein seltsames Paar
Jetzt ist es offiziell: Der Caterham-Rennstall von Flugunternehmer Tony Fernandes (AirAsia) tritt in der Formel-1-WM 2014 mit zwei neuen Piloten an – oder sagen wir besser: mit einem neuen und einem alten Bekannten. Am Lenkrad der Caterham-Renault werden für die Grünen der Japaner Kamui Kobayashi (27) sowie der schwedische F1-Debütant Marcus Ericsson (23) sitzen. Reservefahrer sind der Holländer Robin Frijns und der US-Amerikaner Alexander Rossi. Rossi und der Indonesier Rio Haryanto werden für Caterham in der GP2-Serie fahren.
Kamui: «Es fühlt sich fabelhaft an, wieder Stammfahrer zu sein. Ich bin beeindruckt davon, welche Pläne Caterham für die kommenden Jahre hat und ich freue mich, Teil davon zu sein. Ich war erstmals kurz vor Weihnachten im Werk von Leafield und war tief beeindruckt.»
Marcus: «Ich habe immer von der Formel 1 geträumt, dieser Traum wird jetzt wahr, ich bin sehr glücklich.»
Kamui Kobayashi: «Cowboyashi» reitet wieder
Die Rückkehr des früheren Toyota- und Sauber-Fahrers Kamui Kobayashi ist aus mancher Perspektive eine feine Sache. Zunächst einmal erhalten wir einen der angriffslustigsten Formel-1-Rennfahrer der vergangenen Jahre zurück, darüber sollten sich alle freuen. Des weiteren wird das Comeback von Kamui das Interesse an der Formel 1 in Japan anfachen. Das ist ganz im Interesse von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone und ein starkes Signal, ein Jahr vor der Rückkehr von Honda (als Partner von McLaren).
Kamui (von 2010 bis 2012 jeweils WM-Zwölfter) gab sein Formel-1-Debüt in Brasilien 2009, als Toyota-Ersatzmann für den verletzten Timo Glock (Unfall in Japan). Sowohl in Brasilien als auch beim WM-Finale von Abu Dhabi holte er Punkte (Neunter in Interlagos, Sechster auf dem Yas Marina Circuit). Als sich Toyota Ende 2009 aus der Formel 1 zurückzog, griff Peter Sauber zu und schnappte sich den Japaner. Als Sauber-Pilot eroberte Kamui einen hoch emotionalen dritten Rang beim Heimrennen in Suzuka 2012 – im Wissen, dass er für 2013 keinen Platz mehr erhalten würde! Kobayashi wurde ferner Vierter in Deutschland 2012 sowie zwei Mal Fünfter (Spanien 2012 und Monaco 2011). An Speed mangelte es dem Sohn eines Sushi-Kochs nie, wohl aber an Konstanz.
2013, mangels Formel-1-Cockpits, fuhr Kamui im Ferrari-Werksteam AF Corse in der FIA-Langstrecken-WM.
Marcus Ericsson: Ein Waagrechtstarter startet durch
Als 19-Jähriger gewann der Schwede Marcus Ericsson aus Kumla den japanischen Formel-3-Titel. Dann wechselte der Blondschopf für vier Jahre in die GP2-Serie. 2010 wurde er mit Super Nova Gesamt-17. (Sieg beim Sprintrennen in Spanien), 2011 mit iSport Gesamt-10. (zwei Mal Dritter als beste Ergebnisse), 2012 weiter mit iSport Gesamt-8. (Sieg beim Hauptrennen in Belgien) sowie 2013 mit DAMS Gesamt-6. (Sieg beim Hauptrennen in Deutschland, fünf Podestplatzierungen). Ericsson konnte sich also langsam, aber stetig steigern.
Marcus Ericsson ist der erste Formel-1-Schwede mit GP-Stammplatz seit Stefan Johansson 1991 und der insgesamt zehnte Rennfahrer seines Landes, der im Rahmen der Formel-1-WM Grands Prix bestreiten wird. Drei davon konnten in der Formel 1 Rennen gewinnen – Jo Bonnier, Ronnie Peterson und Gunnar Nilsson.