Massa & Williams: Jerez-Bestzeit, kommt nun Martini?
Der Trick ist uralt: Wer in der Formel 1 in Sachen Sponsoren noch etwas unterbesetzt ist (und wer wäre das heutzutage nicht?), rückt mit einem, sagen wir nicht völlig reglementskonformen Auto aus, um durch Bestzeiten Geldgeber anzulocken. Aber die neue Formel 1 ist auch aus dieser Perspektive etwas komplizierter geworden. Einst war es möglich, den Ballast aus den Wagen zu nehmen und mit untergewichtigem Auto zu glänzen. Bei der Modellgeneration 2014 taten sich alle Rennställe schwer, das Gewichtslimit überhaupt zu erreichnen. Zudem gucken heute die FIA-Kommissare auch beim Testen ziemlich genau hin.
Wenn Tricksen nicht mehr so leicht ist, so hält sich dennoch hartnäckig das Gerücht, dass Williams den berühmten Apéritiv-Hersteller Martini zu einer Rückkehr in den GP-Sport bewegen konnte. Sollte dem so sein, dürfte sich frühere italienische Familienunternehmen (heute im Besitz des Bacardi-Konzerns) freuen: Felipe Massa fährt am letzten Testtag im neuen Williams FW36-Mercedes Bestzeit.
Rod Nelson, der leitenden Ingenieur, freut sich: «Ein guter Tag. Endlich sind wir so viel zum Fahren gekommen, wie wir uns das erhofft hatten. Wir sind mit der Standfestigkeit und der Leistung happy. Auch wenn wir vor Bahrain viel Arbeit haben.»
Felipe Massa ist sichtlich zufrieden: «Ich wäre zwar lieber auf trockener Bahn gefahren, aber es ist auch wichtig, Erfahrung im Nassen zu erhalten. Wir sind heute mehr denn je gefahren, also ist das ein guter Tag. Es gab zudem keine technischen Probleme. Insgesamt bin ich mit dem ersten Test in Diensten von Williams zufrieden.»