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FIA: Lotus-Nase ist legal – müssen Gegner kopieren?

Von Petra Wiesmayer
Die FIA findet nichts Irreguläres an der Lotus-Nase

Die FIA findet nichts Irreguläres an der Lotus-Nase

Charlie Whiting, der technische Delegierte der FIA, hat die ungewöhnliche Nase des Lotus E22 abgenickt. Die Lösung sei eine «sehr clevere Interpretation des Reglements» und legal. Wann sehen wir die ersten Kopien?

Die Fahrzeugnasen, der große optische Aufreger der diesjährigen Saison. Ameisenbären, Staubsauger, Rüssel, Tapir, Nasenbären, Dildos, Kiel – die Palette der Bezeichnungen für die neue Nasenspitzenmode ist ebenso variantenreich wie die Frontpartien der Autos selber. Scheiden sich die Geister bei der Ansehnlich- beziehungsweise Unansehnlichkeit der Renner, gab es bei Lotus verbreitet Zweifel, ob die gespaltene Nase (die ein wenig an Krabbenscheren oder Klauen erinnert) überhaupt legal sei.

Im Lotus-Werk von Enstone hegte man nie Zweifel an der Legalität des E22. «Wir haben alle nötigen Crashtests bestanden und sind davon überzeugt, dass unser Design allen technischen Anforderungen der FIA entspricht. Wir haben nur eine innovative Lösung gefunden; eine, die eben anders ist als die der anderen Teams», erklärt Lotus-Technikchef Nick Chester und bekommt jetzt die offizielle Bestätigung von der FIA.

«Die Struktur hat die Crashtests bestanden und das Konzept folgt den Buchstaben des Gesetzes», sagt der technische Delegierte der Motorsportbehörde, Charlie Whiting, hier in Andalusien. «Der Ansatz ist zweifellos anders, aber er ist legitim. Das Team hat uns das Konzept im Sommer vorgelegt und wir haben keinen Fehler darin gefunden. Im Gegenteil. Das ist eine sehr clevere Interpretation des Reglements.»

Die Nase des neuen Lotus hat im Gegensatz zu allen anderen Autos im Feld zwei Enden, von denen eines ein paar Zentimeter kürzer ist als das andere. Auf diese Weise gilt die längere Scherenhälfte als Fahrzeugnase. Hätten die Lotus-Techniker sie gleich lang definiert, dann müssten die Enden durch eine Querstrebe verbunden werden, um wieder als Nase anerkannt zu werden.

Müssen die anderen Rennställe nun nachziehen? Oder wartet die Konkurrenz ab, was der neue Lotus auf der Rennstrecke leistet? Kann man sich das Abwarten überhaupt leisten?

Der neue Ferrari-Technikchef James Allison wusste von der Klauennase, als er nach Maranello wechselte. Entlang der Jerez-Bahn hat er gestern Abend bestätigt: «Wir haben schon Dutzende von Nasenformen in Erwägung gezogen, diese Arbeit geht weiter. Wir sind da durchaus offen für Änderungen.»

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