Michael Schumacher: Das sind die nächsten Schritte
Woran erinnert sich Michael Schumacher noch?
Nach 31 Tagen im künstlichen Koma wird Michael Schumacher langsam wieder ins Leben zurückgeholt. Der siebenfache Formel-1-Weltmeister hatte am 29. Dezember bei einem Ski-Unfall in den französischen Alpen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Seitdem liegt er in Grenoble im Krankenhaus. Die Aufwachphase des Rekordweltmeisters kann Wochen oder Monate dauern.
Doch Gerüchten zufolge soll der Weckprozess bei Schumacher gut verlaufen. Wie die französischen Kollegen der Zeitung «L’Equipe» berichten, soll der frühere Ferrari- und Mercedes-Pilot schon geblinzelt haben. Der britische TV-Sender «Sky News» will sogar wissen, dass Schumi auf seine Umwelt reagiert. Allerdings blieben diese Berichte bisher unbestätigt.
Wie geht es jetzt weiter? Der Londoner Trauma-Spezialist Dr. Clemens Pahl warnt im Gespräch mit der Mail on Sunday: «Sollte sich beim Wecken herausstellen, dass die Schwellung des Hirns nicht ausreichend abgeklungen ist, dann muss man die Medikation wieder erhöhen.» Manchmal brauche es mehrere Anläufe, bis die Weckphase eingeleitet werden könne, fügt er an.
Wenn die Aufwachphase aber ohne Probleme verläuft, dann stehen bald die nächsten Schritte an. Der frühere Londoner Neurochirurg Dr. Anthony Strong zählt auf: «Man wird herausfinden wollen, ob er Hallo sagen kann, woran er sich erinnern kann und ob er seine Familienmitglieder erkennt. Auch stellt sich die Frage, ob er sich überhaupt an seine eigene Identität erinnert.»
Und Professor Heinzpeter Moecke, Leiter des Institutes für Notfallmedizin der Asklepios Kliniken Hamburg, erklärt im Gespräch mit Bild.de: «Ein schlimmer Zustand direkt nach dem Aufwachen muss noch lange nicht bedeuten, dass ein Patient nicht wieder viel lernen kann. Das Hirn kann mit anderen Regionen Aufgaben von abgestorbenen Teilen übernehmen. Läuft in der Aufwachphase alles gut, kann und sollte möglichst schnell die Reha beginnen mit Physio- und Sprachtherapie.»