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Toto Wolff: «Teamchef-Modell ist überholt»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Da gibt es nicht diesen einen Typen, der alle Entscheidungen fällt»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Da gibt es nicht diesen einen Typen, der alle Entscheidungen fällt»

Motorsportdirektor Toto Wolff erklärt, warum Mercedes künftig auf einen Teamchef verzichtet.

Noch bevor der ehemalige Mercedes-Teamchef Ross Brawn gestern, Samstag, seinen Abschied aus der Formel 1 verkündet hatte, verteidigte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff die Entscheidung, diesen Posten künftig nicht mehr zu besetzen. Der 42-jährige Wiener erklärte im Interview mit der offiziellen Formel-1-Website www.formula1.com: «Das Teamchef-Modell ist überholt. Diese Position gibt es in keiner anderen Sportart. Nehmen wir den Fussball zum Beispiel: Da hat man einen Trainer, einen Teammanager und einen, der sich um die kommerziellen Belange kümmert. In der Formel 1 wurde dieser Posten von den grossen Teamgründern erfunden. Ikonen wie Frank Williams, Ken Tyrrell, und von mir aus kann man auch Ron Dennis dazuzählen. Die haben alle Bereiche ihres Rennstalls geleitet.»

Wolff ist überzeugt: «Die Zeiten, in denen eine Person alle politischen, kommerziellen und organisatorischen Entscheidungen gefällt hat, sind vorbei. Die Formel 1 war immer ein hartes Pflaster, und was wir jetzt erleben, ist Wettbewerb hoch Zwei. Da kann man sich Schwachstellen innerhalb der Organisation nicht erlauben. Deshalb müssen die Strukturen auch konstant kritisch hinterfragt werden.»

Mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft wurde das Team umstrukturiert. Wolff erklärt: «Wir haben uns beim Management für eine Arbeitsteilung nach Kompetenzen und Fähigkeiten entschieden. Paddy Lowes Stärken liegen klar auf der technischen und Racing-Seite, ich werde mich vornehmlich um die kommerziellen Belange kümmern. Es geht aber nicht in erster Linie darum, die Arbeit klar aufzuteilen, sondern zusammen die jeweiligen Fähigkeiten zu nutzen. Es ist wie in jedem Grossbetrieb: Da gibt es nicht diesen einen Typen, der alle Entscheidungen fällt. Das hängt ganz von den jeweiligen Kompetenzen ab.»

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