Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ecclestone: «Nur Dienstags und Mittwochs vor Gericht»

Von Vanessa Georgoulas
Bernie Ecclestone: «Ein, zwei arbeitsscheue Mitarbeiter müssen sich nun halt ins Zeug legen»

Bernie Ecclestone: «Ein, zwei arbeitsscheue Mitarbeiter müssen sich nun halt ins Zeug legen»

Bernie Ecclestone erklärt, wie er seine Formel-1-Geschäfte und das Gerichtsverfahren in München unter einen Hut bringen will.

Wie lange Bernie Ecclestone noch an der Spitze der Formel 1 das Tagesgeschäft der Königsklasse leiten wird, ist unklar. Dafür sorgen nicht zuletzt auch die Aussagen des Formel-1-Rechteverwalters selbst. So hat der 83-jährige Brite gegenüber der Financial Times erklärt: «In den vergangenen Jahren habe ich nach jemandem Ausschau gehalten, der mich bei meinen Geschäften unterstützt. Denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem ich entscheide, in Rente zu gehen – oder unglücklicherweise sterbe. Dann muss jemand da sein, der in meine Fussstapfen treten kann.»

Gegenüber der britischen Zeitung The Independent sagte Ecclestone hingegen: «Natürlich kann ich meine Geschäfte neben dem Gerichtsprozess in München weiterführen.» Er erklärt: «Ich werde nur zwei Tage die Woche vor Gericht erscheinen müssen – jeweils Dienstags und Mittwochs. Der Richter hat das so arrangiert, damit ich an den Wochenenden zu den Grands Prix reisen kann. Ich werde wahrscheinlich jeweils am Montag Abend nach München reisen, denn ich muss Dienstags um 9.30 Uhr vor dem Oberlandesgericht erscheinen. Am Mittwoch werden die Anhörungen so gesetzt, dass der Gerichtstag vor 17.00 Uhr endet, damit ich dann wieder los kann. Das Verfahren soll von April bis September dauern.»

Ecclestone räumt ein, dass er während der Prozessdauer auf Hilfe angewiesen ist. Doch er betont, dass er keinen zweiten Formel-1-Rechteverwalter sucht, mit dem er das Steuer teilt: «Ein, zwei arbeitsscheue Mitarbeiter müssen sich nun halt ins Zeug legen. Ich werde verdammt viel zu tun haben und bin deshalb auf interne Unterstützung angewiesen.»

Im Prozess vor dem Oberlandesgericht München muss sich Ecclestone gegen den Vorwurf der Bestechung und Anstiftung zur Untreue wehren. Ihm wird zur Last gelegt, den ehemaligen BayernLB-Geschäftsführer Gerhard Gribkowsky mit rund 44 Millionen Dollar (rund 32,4 Millionen Euro) bestochen zu haben. Im Prozess kann Ecclestone mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren verurteilt werden

Der Strafprozess von München ist nicht der einzige Gerichtsfall, den Ecclestone hinter sich bringen muss. In New York hat die Investmentfirma Bluewaters eine Klageabweisung durch das höchste Gericht mit einer Berufung quittiert. Das Unternehmen klagt, weil es beim Verkauf der Formel-1-Anteile durch die BayernLB trotz des höchsten Gebots übergangen wurde – eben weil Ecclestone durch die Bestechung Gribkowskys einen Verkauf an CVC Capitals erwirkt habe. Die geforderte Schadenssumme ist stattlich: Ecclestone und dessen Familienstiftung Bambino Trust sollen 650 Millionen Dollar (etwa 479 Mio Euro) Schadenersatz bezahlen.

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