Daniel Ricciardo: «Podium beim Heimrennen bleibt mir»
Daniel Riccirado lässt sich die Laune nicht verderben
Daniel Ricciardo war am vergangenen Wochenende der unumstrittene Publikumsliebling. Nicht nur, weil der Mann aus Perth auch der Lokalmatador im Albert Park war, viel mehr auch, weil er bei seinem Debüt für Red Bull Racing die Pole Position nur knapp verpasste und im Rennen auf Platz 2 fuhr. Nur wenige Stunden später war dieser Platz dann aber wieder weg. Die FIA hatte den 24-Jährigen nachträglich aus der Wertung genommen, weil sein Auto einen zu hohen Spritverbrauch hatte.
Ricciardo ließ sich deshalb aber nicht aus der Ruhe bringen und verriet im Interview mit der teameigenen Website, wieso er nach dieser Enttäuschung sogar noch motivierter ist.
Daniel, was denkst Du über Dein erstes Rennen für Red Bull Racing?
Das war definitiv ein guter Grand Prix für mich. Es war großartig, nach solch einem schwierigen Qualifying aus der ersten Reihe zu starten. Ich blieb beim Start cool, hatte eine gute Fahrt auf Kurve 1 zu und konnte Platz 2 verteidigen. Von da an konnte ich mein Rennen fahren und mein Schicksal selbst bestimmen. Natürlich war der Mercedes schneller, der zweite Platz war für mich das Höchste, worauf ich hoffen konnte, und ich war sehr glücklich, dass ich den erreichen konnte. Als ich die Ziellinie überquerte und die Zuschauer aufsprangen und applaudierten... das war etwas ganz Besonderes. Es ist anders, als man es sich vorstellt.
Es schien so, als ob Du die Zeremonie auf dem Podium genossen hättest...
Ich weiß nicht, ob genießen das richtige Wort ist. Als Alan Jones die Interviews auf dem Podium führte, fühlte sich das alles ziemlich surreal an. Im Grunde ziemlich weit hergeholt – ein wirklich unglaublicher Moment – und etwas, das ich nicht so schnell vergessen werde.
Und danach...
Ja, das macht einen eigentlich brillanten Tag ein bisschen kaputt. So hatte ich mir die Feier meines ersten Podiums nicht vorgestellt. Ich bin trotzdem rausgegangen und habe mich mit ein paar Freunden getroffen, ich muss aber zugeben, dass die Stimmung nicht so ausgelassen war wie sie andernfalls gewesen wäre.
Gibt es positive Eindrücke vom Rennen?
Im Grunde ist das Meiste positiv: Ich habe im Auto gute Arbeit geleistet und stand beim Grand Prix von Australien auf dem Podium – und dieses Gefühl nimmt mir keiner mehr weg. Was nun passiert, liegt nicht in meiner Hand, aber um ehrlich zu sein, ist es mir so lieber, als wenn ich wegen eines mechanischen Problems ausgeschieden wäre. Da bevorzuge ich auf alle Fälle ein Podium mit anschließender Disqualifikation.
Was kommt als Nächstes?
Der Albert Park hat mich hungrig gemacht, wieder auf das Podest zu kommen – und ich denke, dass wir eine wirklich gute Chance haben, das auch zu schaffen. Die Arbeit, die wir im Winter gemacht haben, war mehr im Hinblick auf Zuverlässigkeit als auf Leistung ausgerichtet. Erst in Melbourne hatten wir die Gelegenheit, an der Abstimmung zu arbeiten. Der RB10 hat uns überrascht, wie konkurrenzfähig er im Trockenen und im Nassen war. Es wird noch viel besser werden, wenn sich in den nächsten paar Rennen alles besser einspielt und wir auf die Teams aufholen, die bei den Wintertests mehr Kilometer gefahren sind.
Wie konkurrenzfähig glaubst Du ist der RB10?
Momentan kämpfen wir darum, das zweitbeste Team zu sein. Natürlich ist das nicht das, wo wir sein wollen, aber es übertrifft trotzdem unsere Erwartungen, die wir vor ein paar Wochen hatten. Ich glaube, wenn wir einmal wirklich an die Abstimmung gehen können, dann werden wir die Lücke zu Mercedes schließen können. Sicher werden sie sich auch verbessern, aber ich denke, dass wir in einer guten Position sind, bald größere Schritte machen zu können.