Bernie Ecclestone: «Freikaufen? Völliger Blödsinn!»
Bernie Ecclestone braucht jetzt die Unterstützung seiner Frau Fabiana
Am Donnerstag begann in München der Prozess gegen Bernie Ecclestone, in dem er sich wegen angeblicher Bestechung und Anstiftung zur Untreue verantworten muss. Mehr dazu lesen Sie HIER. Am Freitag berichtete die britische Times, dass sich der 83-Jährige wohl schuldig bekennen und für eine Summe von ca. 300 Millionen Euro freikaufen wolle, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Alles Unsinn, erklärte Ecclestone nach seiner Rückkehr nach London.
«Nein, das ist totaler Nonsens und Müll. Ich will mich nicht freikaufen. Warum sollte ich einen Deal wollen? Ich sage dem Gericht die Wahrheit darüber, wie alles abgelaufen ist. Und dann ist es Sache des Gerichts, das alles zu beurteilen. Ich will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Dann wird sich alles aufklären», erklärte er gegenüber der Bild Zeitung.
Am 9. Mai wird Gerhard Gribkowsky als Kronzeuge auftreten, der Mann, den Ecclestone angeblich mit 44 Millionen Dollar bestochen haben soll und der bereits eine Gefängnisstrafe absitzt. Bernie Ecclestone sieht dem jedoch äußerlich gelassen entgegen. «Herr Gribkowsky hat bereits dreimal ausgesagt. Ich denke nicht, dass in einer vierten Aussage noch etwas Neues kommen wird.»
Trotzdem gab er zu, dass der Prozess das Ende seiner Karriere und Herrschaft über die Formel 1 bedeuten könnte. «Wenn ich verurteilt werde, wird es schwer, meinen Job in der Formel 1 zu behalten. Das ist das Problem.» Die Staatsanwaltschaft klagt Ecclestone an, 44 Millionen Dollar Schmiergeld an den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky gezahlt zu haben, damit dieser den Verkauf der Formel-1-Anteile der Bank an den Investor CVC verkaufe würde. Ecclestone ist bis heute als Chef-Vermarkter der Formel 1 bei CVC angestellt, eine Position, die er bei einem anderen Käufer möglicherweise nicht bekommen hätte.
Nächste Woche wird Bernie Ecclestone wieder in München vor Gericht stehen. Bis dahin hat er Zeit, sich etwas zu erholen. «Es war ein anstrengender erster Tag. Der Richter, die Staatsanwälte, meine Anwälte, alle sprechen deutsch. Ich nicht. Ich habe zwar eine Simultandolmetscherin, die jedes Wort übersetzt. Aber alles genau zu verfolgen, was gesprochen wird, das strengt schon sehr an», gestand er.