Wieso ist Mercedes besser als Renault und Ferrari?
Ferrari, Renault, Mercedes: Nicht alle haben gleich gut gearbeitet
Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle ist der Meinung: «Mein ideales Grand-Prix-Auto wäre derzeit ein Chassis von Red Bull Racing mit einem Motor von Mercedes.» Fachleute rätseln noch immer darüber, wie Mercedes es schaffen konnte, eine um so viel wirkungsvollere Antriebseinheit zu bauen als Renault und Ferrari. Immer mehr Kniffe kommen ans Licht (mehr dazu finden Sie HIER), aber einen der grössten Nachteile hat sich die Konkurrenz selber eingebrockt.
Vor einem halben Dutzend Jahre wurde beschlossen, in der Formel 1 eine kinetische Energie-Rückgewinnung einzuführen, kurz KERS (kinetic energy recovery system). Mercedes beschloss, die Entwicklung dieses Systems nicht dem damaligen engen Partner McLaren zu überlassen, sondern KERS in Eigenregie zu entwickeln.
Als in der Formel 1 die Rennställe beschlossen, in der Saison 2010 ohne KERS zu fahren, stellte Mercedes die Entwicklung nicht etwa ein, sondern gab ganz im Gegenteil erst richtig Gas – indem eine zweite Generation der Energierückgewinnung entwickelt wurde. Diese kam dann in der Saison 2011 zum Einsatz.
Die zweite KERS-Generation war der Grundstein der heutigen Anlage. Ferrari, zum Vergleich, liess das System bei Magneti-Marelli entwickeln.
Spriteffizienz, Ansprechverhalten des Laders, Lade- und Speicherkapazität der Zusatz-Energie, das sind alles Themen, bei welchen der in England und Deutschland entwickelte Mercedes-Motor glänzen kann.
Es liegt in der Natur der Formel 1, dass die Konkurrenz am Vorsprung von Mercedes knabbern wird. Aber niemand im Fahrerlager würde derzeit widersprechen, wenn ich behaupte: Wer 2014 Formel-1-Weltmeister werden will, muss zuerst an den Mercedes-Fahrern vorbei. Der Grundstein zum WM-Titel 2014 ist mit richtigen Entscheidungen vor sechs Jahren gelegt worden.