Tolle Mercedes-Tricks: Die Gegner längst ausgebremst?
Die Silberpfeile von Hamilton und Rosberg lassen die Gegner Sterne sehen
Die Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton haben in den ersten vier Grands Prix der Saison 154 WM-Punkte gesammelt (drei Doppelsiege, Sieg von Rosberg in Australien). Die in der Markenwertung dahinter folgenden Red Bull Racing, Force India und Ferrari kommen gemeinsam auf 163 Punkte – so überlegen ist Mercedes derzeit.
Einer der Gründe dafür ist die getrennte Platzierung von Lader und Verdichter (wir haben HIER darüber berichtet), ein anderer der optimal angeströmte neue Frontflügel (siehe HIER), den Ferrari ab dem kommenden Spanien-GP zu kopieren versucht (siehe HIER).
Aber das ist noch lange nicht alles ...
Obschon die Mechaniker jeweils versuchen, während des Trainings oder vor dem Start Menschenmauern um ihren Rennwagen zu bilden, lassen sich immer wieder kurz Details erkennen, die den Eindruck erhärten: Mercedes hat einfach die Hausaufgaben besser gelöst als Renault und Ferrari.
So scheint im Silberpfeil ein kleinerer Ladeluftkühler zu stecken als in den Rennern mit Renault- und Ferrari-Power. Das freut die Aerodynamiker, denn schon zu Zeiten des Saugmotors galt: Je kleiner ein Kühler, desto mehr Spielraum für die Aerodynamik.
Turbine und Verdichter sind nicht nur getrennt angeordnet, sie sind auch grösser als bei Renault und Ferrari (das ist vom Reglement her erlaubt: da wird die Laufgeschwindigkeit des Laders beschränkt, mit 125.000/min, nicht die Turbinengrösse). Davon profitiert die Energie-Rückgewinnung. Theoretisch stehen die 160 zusätzlichen PS für rund 33 Sekunden zur Verfügung. Das Mercedes-System ist leistungsfähiger. Das hat den Vorteil, dass Mercedes offenbar weniger Probleme hat, die Energiespeicher zu füllen als die Konkurrenz. Dieser Eindruck wird durch den Funkverkehr mit Hamilton und Rosberg erhärtet: Wie oft haben Sie in dieser Saison schon gehört, dass sich die Mercedes-Fahrer beklagen, die Batterien nicht genügend füllen zu können? Auch Turbine und Verdichter sind vom Autoverband FIA homologiert, die Gegner können 2014 also nicht nachlegen.
Der untere Dreieckslenker der Vorderradaufhängung ist überdies als Luftleiter ausgelegt, der sich erst vor dem Anlenkpunkt am Chassis in zwei klassische Querlenker teilt.