Mercedes: Lauda–Wolff – wer hat Stallorder-Autorität?
Niki Lauda und Toto Wolff
Für Niki Lauda ist klar: «Es gibt bei uns keine Teamorder im wahrsten Sinne des Wortes, ausser im letzten Rennen, wenn es darum gehen soll, dass ein Dritter uns die Weltmeisterschaft wegschnappt. Aber so weit sind wir noch lange nicht», so der Aufsichtsratschef von Mercedes vor dem Grossen Preis vom China am Sonntag bei seinem Haussender RTL.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht das ein wenig anders. Bei einem Gruppeninterview mit britischen Kollegen sagt der Wiener: «Es wird vielleicht Situationen geben, in welchen wir es uns nicht leisten können, in einem internen Zweikampf Zeit preiszugeben, worauf die Gegner aufrücken können.»
«Bahrain war eine besondere Situation, weil unser Vorsprung dort massiv war. Aber wir liegen nicht immer so weit voraus. Unsere Regel muss lauten – die Konkurrenz ist Gegner Nummer 1, nicht der Stallgefährte, also sehe ich schon Rennsituationen, in welchen wir Stallorder erwägen müssen.»
Ein echtes Duell der beiden Silberpfeil-Helden gab es bislang nur in der Wüste von Sakhir: In Australien fiel Lewis Hamilton kurz nach dem Start aus, Nico Rosberg gewann. In Malaysia fuhr Hamilton allen auf und davon, einschliesslich Nico. In Bahrain kam es dank der Safety-Car-Phase zum hochklassigen Duell zwischen den beiden Mercedes-Fahrern. In China war Hamilton erneut überlegen.