Unfall: Ferraris Skandal-Mechaniker Nigel Stepney tot
Nigel Stepney wurde 55 Jahre alt
Ein tragischer Verkehrsunfall beendete heute, Freitag, das Leben von Nigel Stepney. Der ehemalige Ferrari-Chefmechaniker und Teamkoordinator wurde 55 Jahre alt.
Stepney hatte schon zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn Rennsport-Luft geschnuppert. Beim ETCC-Team Broadspeed absolvierte er seine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker. Ende der 70er-Jahre wechselte er zum Formel-1-Rennstall Shadow. 1980 verliess er das Team als Renningenieur von Elio de Angelis und zog gemeinsam mit dem Italiener zu Lotus. Später arbeitete er dort mit dem grossen Ayrton Senna zusammen, bis er 1988 zu Benetton wechselte.
1991 verliess Stepney die Formel 1 kurzzeitig, um in der Formel 3000 im Piquet Racing Team zu arbeiten. Nach einem Jahr kehrte er jedoch als Teamkoordinator von Ferrari in die Königsklasse des Motorsports zurück. 2007 wurde er entlassen, nachdem seine unrühmliche Rolle in der Spionage-Affäre zwischen Ferrari und McLaren publik geworden war. Er soll geheime Informationen der Scuderia an die Konkurrenz weitergegeben haben.
Nach dem Spionageskandal heuerte Stepney bei Nissan an und verantwortet zum wesentlichen Teil die Entwicklung der GT1- und GT-Versionen des Nissan GT-R. 2011 gewann Stepney mit dem britischen Team JRM gemeinsam mit Michael Krumm und Lucas Luhr den GT1-WM-Titel, 2012 war er für den Einsatz des HPD ARX03a von JRM in der Sportwagen-WM FIA WEC verantwortlich.
Zuletzt war Stepney als Technischer Direktor und Teammanager des von Nissan werksunterstützten JRM-Team tätig. Stepney hinterlässt seine Frau Ash und Tochter Sabine.