Sauber: Entwicklungshilfe für Formel 1 des Winters
Der internationale Bobverband (FIBT) lanciert im Nachwuchssport eine neue Rennserie mit sogenannten Mono-Bobs. Für deren Herstellung verantwortlich ist die Firma SwissBob, die bei der Entwicklung der Einheitsschlitten auf das Know-how der Sauber Motorsport AG vertraute. Die Schweizer Konstruktion hat sich im Rahmen der Ausschreibung des FIBT gegen sechs international renommierte Firmen durchgesetzt.
Monobobs sind Rennsport-Schlitten, die von einer einzelnen Person angeschoben und pilotiert werden. Insbesondere im Nachwuchsbereich sieht die FIBT grosses Potential – ein erstes Highlight stellen die Olympischen Jugendspiele 2016 in Lillehammer dar, wo der Einheitsschlitten von SwissBob zum Einsatz gelangt.
Mit der Entwicklung des Konzepts und der Produktion des Monocoques beauftragte die SwissBob AG die Sauber Motorsport AG. «Wir freuen uns, dass uns die Swiss Bob AG bei diesem sehr anspruchsvollen Projekt das Vertrauen schenkte, und wir sind stolz darauf, dass wir einen Beitrag zu dessen Gelingen leisten durften», sagt Monisha Kaltenborn, CEO der Sauber Motorsport AG. «Die Formel 1 und der Bobsport haben eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten, so beispielsweise die Aerodynamik sowie die physikalischen Grundsätze der Fahrwerksentwicklung und die im Bobsport erstmals angewendete Verfahrenstechnik beim Bau des Monocoques», erklärt Monisha Kaltenborn.
Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Stahlrohr-Chassis wurde der neue Monobob – analog einem Formel-1-Chassis – erstmals als eigentliches Monocoque in Sandwich-Bauweise konzipiert. Darüber hinaus wurden die Freiheiten des Reglements dazu genutzt, aerodynamisch neue Wege zu beschreiten, was sich einerseits in einem dynamischen Styling als auch in der Performance niederschlug. Bereits beim ersten Einsatz an den Schweizermeisterschaften war der neue Monobob siegreich.
Wie in der Formel 1 geniesst auch hier die Sicherheit hohe Priorität. Das Monocoque ist einer konventionellen Bauweise deutlich überlegen, und auch die Aerodynamik wurde so ausgelegt, dass der Schlitten bei Fahrfehlern gutmütig reagiert. Mit den gewählten Fertigungsverfahren kann gleichzeitig sichergestellt werden, dass die Schlitten absolut baugleich sind – ein wichtiger Faktor in einer Rennserie mit Einheitsschlitten.
Die Sauber Motorsport AG nutzt seit nunmehr vier Jahren das in der Formel 1 erworbene Know-how und die technisch hochstehende Infrastruktur auch dazu, kommerzielle Projekte in verschiedenen Bereichen für Dritte abzuwickeln.