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David Coulthard: «Ich dachte: Mein Gott, Damon Hill!»

Von Vanessa Georgoulas
Unvergesslich: David Coulthard (neben Flavio Briatore) im Superman-Outfit

Unvergesslich: David Coulthard (neben Flavio Briatore) im Superman-Outfit

Der zweifache Monaco-GP-Sieger David Coulthard erinnert sich an sein erstes Rennen in Monte Carlo zurück und erklärt, worauf es im Fürstentum ankommt.

David Coulthard kennt Monaco sehr gut: Der 43-jährige Schotte wohnt nicht nur im beschaulichen Fürstentum, er trat dort auch stolze 14 Mal im prestigeträchtigen Formel-1-GP an. Sein erstes Rennen liegt entsprechend weit zurück. Trotzdem erinnert er sich noch gut daran: « In der Formel 3 fuhr ich nie in Monaco, meine ersten Monaco-Kilometer im Rennauto legte ich deshalb 1995 im Williams FW17 zurück. Nach dem ersten Trainingstag lag ich in der Zeitenliste auf Platz 16 oder 17 – und das in einem Auto, das GP-Siege einfahren konnte. Ich war geschockt, weil es so schwierig war. Nichtsdestotrotz schaffte ich es nach etwas Arbeit und einem guten dritten Training im Qualifying auf den dritten Platz. Leider krachte es schon in der ersten Kurve zwischen Jean Alesi, Gerhard Berger und mir.»

Coulthard musste auf das Ersatzauto umsteigen: «Und das war auf Damon Hill eingestellt. Im Eifer des Gefechts vergass der Renault-Ingenieur das Gaspedal neu einzustellen. Normalerweise liegen 40 mm zwischen 0 Prozent und 100 Prozent Gasanteil. Bei mir waren es nur 20 mm. Ich musste also 750 PS in nur 20 mm Gaspedalweg packen. Ich dachte: Mein Gott, Damon, du hast so viel mehr Power als ich zur Verfügung. Kein Wunder, bist du immer schneller. Doch es lag nur an der Software. Ich hielt den dritten Platz, bis mich ein Getriebeschaden aus dem Rennen warf.»

Zwei GP-Siege durfte Coulthard in Monte Carlo feiern. Auch daran kann er sich noch gut erinnern, wobei ihm der zweite Sieg wichtiger ist. Der 246-fache GP-Pilot erklärt: «Mein zweiter Sieg von 2002 ist mir lieber, denn es war ein sauber erkämpfter Triumph. Bei meinem ersten Sieg im Jahr 2000 beschädigte sich Michael Schumacher die Aufhängung und war dadurch natürlich im Nachteil. Doch 2002 führte ich vom Start weg, schaffte es über die Graining-Phase der Reifen hinaus wieder Gas zu geben und nach dem Boxenstopp vorne zu bleiben.»

Superman-Umhang in London

Coulthard beschreibt den Strassenkurs vor seiner Haustüre folgendermassen: «Monaco lässt sich in drei Stücke aufteilen: Der erste Abschnitt besteht aus der ersten Kurve. Wenn man die geschafft hat, dann hat man die halbe Arbeit schon erledigt. Ich weiss, das klingt jetzt lächerlich, weil es sich ja nur um eine Kurve handelt, aber dort werden viele Fahrer gierig, da kann es leicht krachen. Man muss dort sehr viel Disziplin aufbringen. Die Casino-Kurve ist die nächste knifflige Stelle. Man braucht schon viel Selbstvertrauen, um auf dem Gas zu bleiben, wenn man oben angekommen ist. Der restliche Abschnitt bis zum Tunnel-Ausgang ist unkompliziert. Das Anbremsen aus dem Tunnel heraus hat es aber auch in sich, wie ich in meinem letzten Red Bull Racing-Jahr schmerzlich erfahren habe. Ich schlug auf der rechten Seite ein, weil die Piste da sehr wellig ist und man auch leicht nach rechts lenkt, bevor man links in die Schikane einbiegt.»

Der 13-fache GP-Sieger erzählt auch: «An einzelne Überholmanöver kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiss noch, wie ich in Monaco die Pole-Position eroberte, zwei Siege feierte und auch noch, wie ich im Superman-Umhang den ersten Podestplatz für Red Bull Racing feierte. Den Umhang habe ich heute noch, wie auch alle meine Rennanzüge. Ich glaube, er hängt in meinem Appartement in London.»

Coulthard wird schon bald wieder selbst am Steuer eines Formel-1-Boliden sitzen. Der ehemalige Red Bull Racing-Pilot wird im Rahmen einer Show-Fahrt in der Stadt Almaty in Kasachstan auf einem 1 km langen Teilstück im RB7 Gas geben.

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