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Paul Hembery (Pirelli): «Regen war sehr gut für uns»

Von Vanessa Georgoulas
Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery: «Wenn die Ingenieure die durchdrehenden Räder und das Rutschen in den Griff bekommen haben, dann überhitzen die Reifen auch nicht so schnell»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery: «Wenn die Ingenieure die durchdrehenden Räder und das Rutschen in den Griff bekommen haben, dann überhitzen die Reifen auch nicht so schnell»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery erklärt nach den ersten fünf Formel-1-Saisonläufen, warum die italienischen Reifenbäcker in diesem Jahr ein sehr viel leichteres Spiel haben als noch 2013.

Die vergangene Saison war für Pirelli kein Zuckerschlecken. Der Formel-1-Reifenausrüster musste von den Fans und Fahrern viel Kritik einstecken. Der Vorwurf lautete: Die Reifen würden eine zu grosse Rolle spielen und deren Schonung bestimme das Tempo auf der Strecke – echtes Rennfahren sei so unmöglich.

Mit wenigen Ausnahmen sind die Seitenhiebe in diesem Jahr bisher ausgeblieben. Sehr zur Freude von Paul Hembery. Der Motorsportdirektor bestätigt im Interview mit der offiziellen Formel-1-Website www.formula1.com: «Ha, einige Leute werden sich immer beschweren, aber ja, jedes Jahr dominiert ein anderes Gesprächsthema die Formel 1. Vergangene Saison waren wir dieses Thema, doch in diesem Jahr haben wir bisher einen sehr positiven Start erlebt. Wir hatten das Glück, dass die Vorsaisontests unter brauchbaren Wetterbedingungen stattgefunden haben. So konnten wir schon sehr früh wertvolle Informationen über das Fahrverhalten auf den neuen Reifen sammeln – das war ein wichtiger Fortschritt.»

Der Brite fasst zusammen: «In den ersten Rennen der Saison waren die Wetterbedingungen gemischt – tatsächlich regnete es sehr oft, was sehr gut für uns war. Wir haben nämlich einen neuen Regenreifen konstruiert. Wir waren sehr glücklich, dass wir in gewissen Qualifyings erkennen konnten, dass es einen klaren Punkt gibt, an dem die Piloten von der Intermediate- auf die Regenreifen-Mischung wechseln müssen. Früher gab es eine Lücke, in der beide Reifenarten funktioniert haben, was die Arbeit der Teams erschwert hat. Nun konnten wir diese Lücke schliessen.»

Dass Pirelli in diesem Jahr weniger Sorgen hat als noch in der Saison 2013, liege nicht zuletzt daran, dass man einen konservativeren Ansantz gewählt habe, erklärt Hembery: «Angesichts der grundlegenden Veränderung der Slick-Mischungen haben auch die Trockenreifen eine sehr gute Performance geliefert. Vielleicht zeigt sich mit der Weiterentwicklung der Autos, dass wir bei der Wahl der zur Verfügung stehenden Mischungen ein bisschen konservativ waren. Denn wenn die Ingenieure die durchdrehenden Räder und das Rutschen in den Griff bekommen haben, dann überhitzen die Reifen auch nicht so schnell. Vielleicht müssen wir unsere Auswahl überdenken, wenn wir mehr über die Entwicklungsrate wissen.»

Der Motorsport-Chef der Italiener betont: «In den letzten Jahren waren wir sehr aggressiv, denn wir wollten nicht nur die Strategen, sondern auch die Ingenieure fordern. Das hat für einige Teams gut funktioniert und für andere eher weniger. In diesem Jahr sind wir einen Schritt zurückgegangen.» Und er gesteht: «Wir würden die Mischungen gerne auch unter dem Jahr weiterentwickeln, doch das geht nicht, deshalb sparen wir uns diese Ideen für die Reifen von 2015 auf.»

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