Monaco Teil 3: Der ungekrönte König
Nigel Mansell, der in seiner Laufbahn so ziemlich alles gewonnen hat, was man gewinnen konnte, klebte in Monaco das Pech an den Füßen. Er lag mehr als ein Mal in Führung und hatte den Sieg vor Augen, aber jedes Mal ging irgend etwas schief. Nicht besser erging es auch Jim Clark, dem ebenfalls immer im letzten Moment das Auto kaputt ging.
Das totale Fiasko erlebte McLaren-Ford 1983. Beide Piloten, Niki Lauda und John Watson konnten sich nicht einmal qualifizieren. Technische Probleme am Donnerstag und Regen am Samstag machten dem Team einen Riesenstrich durch die Rechnung, aber auch der erfolgreichste aller Fahrer hatte in Monaco sein Schlüsselerlebnis.
Ayrton Senna lag 1988 mit sage und schreibe einer Minute Vorsprung auf Alain Prost in Führung, als er seinen McLaren in die Leitplanken setzte. Später sagte er einmal, dass diese Erfahrung «zwar sehr schlimm war, aber für meine weitere Karriere hat sie mir unheimlich geholfen.»
Keiner hat den Siegerpokal aus der Hand des Fürsten so oft entgegen genommen wie Ayrton Senna. Sechs Mal konnte er sich zwischen 1987 und 1993 als Schnellster feiern lassen.
Sennas Stern ging aber schon 1984 auf, als er im strömenden Regen bei Rennabbruch nach 32 Runden an zweiter Stelle hinter Alain Prost lag. 1987 dann der erste Sieg mit Lotus-Honda und von 1989 bis 1993 hieß der Sieger ebenfalls immer Ayrton Senna.
1992 sah es allerdings bis 7 Runden vor Schluss so aus, als sollte Nigel Mansell dieses Mal als erster die Ziellinie überqueren. Aber es kam doch anders. Mansell dachte, er hätte einen Reifenschaden, steuerte die Box an und kam kurz hinter Senna wieder auf die Strecke. Die nun folgenden Runden werden sicher allen Formel 1-Fans für immer im Gedächtnis bleiben.
Sennas McLaren schien immer breiter zu werden und Mansell konnte sich nicht ein einziges Mal in eine Position bringen, die es ihm ermöglicht hätte, an Senna vorbei zu gehen. Da zeigte sich wieder einmal ganz besonders Sennas ungeheure Nervenstärke und Konzentrationsfähigkeit. Konzentrationsfähigkeit, ein Muss auf dem engen Stadtkurs, auf dem man sich im Millimeterabstand zwischen den Leitplanken bewegt.
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