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Monaco Teil 4: Hubschrauber fliegen im Wohnzimmer

Von Petra Wiesmayer
Keine andere Strecke ist so eng wie die in Monaco, bei keinem anderen Kurs sind die Leitplanken so nahe und kaum ein Fahrer übersteht ein ganzes Wochenende ohne eine Berührung mit der Streckenbegrenzung.

Die Meinung der Piloten über den Grand Prix von Monaco könnten nicht unterschiedlicher sein. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Nelson Piquet verglich Rennen fahren in Monaco mit Hubschrauber fliegen im Wohnzimmer.

Jackie Stewart, der auf seine drei Monaco-Siege besonders stolz ist, träumt noch heute davon. «Wenn ich das Glück hätte und mir eine gute Fee die Gelegenheit gäbe, noch einmal einen Grand Prix fahren und gewinnen zu können, müsste es Monaco sein.»

Bei keinem anderen Grand Prix ist die Startaufstellung, die bis 1933 übrigens ausgelost wurde, wichtiger als hier. Jedes Überholmanöver gleicht einem russischen Roulett und die Wendigkeit des Autos zählt bei dem unübersichtlichen Kurs mehr als die Motorleistung. 

Eine Schlüsselstelle ist bei jeder Runde das 1976 gebaute Schwimmbad. «Man kann da sehr viel Zeit gewinnen und bei einem kleinen Fehler auch sehr viel verlieren», urteilte Ayrton Senna. Der Fahrer ist auf alle Fälle jede Sekunde voll gefordert. Die kleinste Unaufmerksamkeit, die geringste Abweichung von der Ideallinie wird sofort mit einem meist recht unsanften Kontakt mit den Leitplanken bestraft. Und Leitplanken gibt es genug. 33 Kilometer der Metallschienen und 20.000 Quadratmeter Zäune säumen die Straßen.

Die Organisation des jährlichen Hauptereignisses im Fürstentum beschäftigt ca. 3.000 Leute. Der Aufbau besagter Leitplanken und Zäune und der 1.100 Tonnen Tribünen beginnt bereits Ende März, abgebaut ist schneller. Nach 20 Tagen ist alles wieder verstaut bis zum nächsten Jahr. 

Das große Wochenende ist für den monegassischen Automobilclub dann auch keineswegs erholsamer, ganz im Gegenteil. Über eintausend Menschen sind von Donnerstag bis Sonntag Nachmittag wirklich voll beschäftigt. 

35 Notärzte, 120 Erste Hilfe Schwestern und Pfleger, 400 Bereitschaftspolizisten, 120 Feuerwehrleute, 650 Streckenposten und das gesamte monegassische Sicherheitspersonal sind in ständiger Alarmbereitschaft. Für den Fall der Fälle stehen unter anderem 3 mobile OPs, 40 Krankenwagen und 2 Rettungshubschrauber zur Verfügung, und an den kritischen Stellen der Strecke sind insgesamt 10 Kranwagen postiert, um liegengebliebene Autos innerhalb einer Minute von der Straße hieven zu können. Zuschauer haben es da bequemer.

Monaco Teil 5: Traum oder Albtraum – lesen Sie später

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