Winzer Jacques Villeneuve: Lästern über Formel 1
Jacques Villeneuve präsentiert seinen Wein
Gestern Mittwoch-Abend hat Formel-1-Champion Jacques Villeneuve hier in Montreal seinen eigenen Wein präsentiert: In der beliebten TV-Sendung von Pénélope McQuade zeigte er eine Flasche von «La Febbre» (das Fieber), ein Knicks vor dem Mythos um seinen Vater Gilles, als in Italien Ende der 70er, anfangs der 80er Jahre wegen des spektakulären Ferrari-Stars das Villeneuve-Fieber grassierte.
Villeneuve hat in der Toskana vor drei Jahren ein Weingut gekauft, der nun präsentierte 2011er Tropfen besteht – für Weinfreunde – aus 70% Sangiovese-Trauben und zu 30% aus Cabernet-Sauvignon. Ab Juli wird es auch einen Weisswein geben.
Jacques strahlt: «Ich mochte Wein schon immer, ich mochte Italien schon immer, also was lag näher als unter die Weinhersteller zu gehen? Dies ist einer der ersten Schritte ins Leben nach dem Rennsport. Ich gebe diesem Projekt nicht einfach meinen Namen, ich arbeite viel mit, wir haben uns bei der Komposition viel Mühe gegeben.»
Aus rechtlichen Gründen verbietet die Alkoholbehörde der Provinz Québec, dass auf dem Etikett des Weins der Name Villeneuve steht. Also sind dort nur die Initialien JV zu sehen, «La Febbre» sowie sein Sternzeichen, der Widder.
Villeneuve: «Formel 1 ist auf dem Holzweg»
An der neuen Formel 1 lässt der Kanadier kein gutes Haar: «Die Formel 1 ist auf dem Holzweg», schimpft der frühere Williams-Star. «Sie ist gewissermassen falsch abgebogen. Man versucht alles, um ihr einen grünen Anstrich zu geben. Aber ich bin nicht der Ansicht, dass das bei allen Fans ankommt. Die neuen Antriebseinheiten haben zu schweren Autos geführt, was soll daran der Vorteil sein? Die Autos sind vier Sekunden pro Runde langsamer. Wir hätten es schaffen müssen, mit der gleichen Leistung gleich schnell zu sein. Von mir aus könnte man den ganzen elektrischen Firlefanz gleich wieder ausbauen. Vor allem aber klingen die Motoren nicht mehr nach Power, so wie vorher. Klar sind sie kraftvoll, aber das kommt akustisch nicht herüber. Mir gefallen auch die verstellbaren Heckflügel nicht – die Überholmanöver sind nichts Besonderes mehr.»