Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Gene Haas: «Eigentlich wollte ich ein Team kaufen»

Von Petra Wiesmayer
Gene Haas weiß, dass er einen steinigen Weg vor sich hat

Gene Haas weiß, dass er einen steinigen Weg vor sich hat

Gene Haas, der ab 2016 mit einem eigenen Team in der Formel 1 antreten wird, hat zugegeben, dass er ursprünglich ein bereits existierendes Team kaufen wollte, das aber teurer gewesen wäre, als selbst bei Null anzufangen.

Gene Haas betont immer wieder, das sein Team ein von Grund auf amerikanisches Unternehmen sein wird. Als er sich zum ersten Mal mit dem Gedanken befasste, in die Formel 1 einzusteigen, sei das jedoch gar nicht sein Ziel gewesen, gab der Amerikaner nun zu. Vor etwa einem Jahr hätte er geplant, ein Team zu kaufen, das bereits in der Königsklasse antritt.

Gerüchte, die ihn noch vor ein paar Monaten mit einer Übernahme von Lotus oder Caterham in Verbindung brachten, waren offenbar nicht wirklich aus der Luft gegriffen, nur etwas verspätet. «Wir haben uns vor ungefähr einem Jahr etwas umgeschaut, um ein Team zu kaufen. Das hätte aber eine Menge Schwierigkeiten bedeutet, die hätten gelöst werden müssen und es wäre uns wohl teurer gekommen, als selbst neu anzufangen. Also haben wir uns dafür entschieden», wird Haas von Autoweek zitiert. «Der Kompromiss ist, dass ich denke, das es ein bisschen länger dauert.»

Deshalb habe er auch beschlossen, sein Debüt auf 2016 zu verschieben. Er wollte auf keinen Fall den gleichen Fehler machen, wie USF1, die es 2010 gar nicht erst in die Aufwartestellen schafften. «Ich schätze, sie wollten alles in sehr kurzer Zeit schaffen und fanden dann heraus, dass eine Menge Infrastruktur nötig ist, die gebaut werden muss», sagte Haas weiter. «Wenn man diese Infrastruktur von einem existierenden Team hätte, dann hätte man etwas, worauf man aufbauen könnte. Wir haben aber gar nichts.»

Das nächste Jahr werde er nun unter anderem damit verbringen, die Dinge zu kaufen, die er für sein Team braucht, sagte Haas. «Wir können Dinge von anderen Teams kaufen, die sie verkaufen. Da geht es um Teile wie Schrauben und Muttern und Dinge, die man nicht aus einem Katalog bestellen kann und so etwas braucht man», erklärte er. «Jetzt haben wir die Zeit, herauszufinden, was wir von anderen Teams oder von Herstellern kaufen können.»

Eines werde er aber auf keinen Fall tun, erklärt der 61-Jährige: Geld unnötig zum Fenster rauszuwerfen. «Unsere Erfahrung in der NASCAR hat uns gelehrt, dass man sein Vermögen effizient einsetzen muss und das werden wir auch in der Formel 1 tun», sagte Haas gegenüber Formula1.com. «Wir planen nicht, hunderte Millionen auszugeben, um Erfolg zu haben. Ich glaube, dass wir den Leuten zeigen können, dass man nicht in einen Kaufrausch verfallen muss, um erfolgreich zu sein.»

Zu dem Plan, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten gehört auch, das Team so klein wie möglich zu halten. «Ich glaube, wenn man 600 und mehr Leute hat, dann weiß keiner so wirklich, was der andere tut», sagte er weiter. «Ich glaube, man braucht nur eine kleine Gruppe von Leuten, die wissen, was sie tun. So kann man viel mehr erreichen als mit einer riesigen Organisation. So arbeiten wir in den USA und das ist auch unser Ziel in der Formel 1.»

Gene Haas macht sich keine Illusionen, dass er in der Formel 1 ankommen und sofort vorne mitfahren könne. «Wir müssen lernen. Das wird eine Weile dauern, denn man kann nicht hier her kommen und diese Leute auf Anhieb schlagen», weiß er. «Ich schätze, dass man drei, vier, fünf Jahre am Ende des Feldes verbringen und sich da seine Sporen verdienen muss – und das wird unser Job sein: Zu lernen und die Dinge ans Laufen zu bringen. Ich kann nicht versprechen, dass wir es schaffen, gleichzeitig könnte unsere Art, die Dinge zu tun, auch die Art verändern, auf die andere sie tun. Ich glaube, dass wir wirtschaftlich erfolgreich sein können. Ich würde es nicht tun, wenn ich glauben würde, dass ich scheitern werde.»

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