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Romain Grosjean: «Hockenheim ist ein guter Test»

Von Vanessa Georgoulas
Formel-1-Pilot und passionierter Hobby-Koch: Romain Grosjean lernt von Sternekoch Raymond Blanc

Formel-1-Pilot und passionierter Hobby-Koch: Romain Grosjean lernt von Sternekoch Raymond Blanc

Lotus-Pilot Romain Grosjean spricht vor dem Deutschland-GP über das Glück, beim Highspeed-Crash von Kimi Räikkönen verschont geblieben zu sein, die Vorbereitung auf Hockenheim und seine Leidenschaft fürs Kochen.
Romain Grosjean, deine letzten beiden Ergebnisse im Deutschland-GP könnten unterschiedlicher kaum sein…

Ich verbinde definitiv gute Erinnerungen mit dem letztjährigen Grand Prix auf dem Nürburgring. Ich führte das Rennen zeitweise an und kam ganz nah hinter Kimi Räikkönen als Dritter ins Ziel. Dafür war mein bisher einziges Formel-1-Rennen auf dem Hockenheimring ein GP zum vergessen. Ich wurde in der Startaufstellung zurückversetzt und der Deutschland-GP 2012 war für mich schnell vorbei, ich fiel mit einem kaputten Renner aus. Aber ich habe natürlich nichts gegen diesen Rundkurs, darauf habe ich 2003 mein erstes Rennen in einem Formelauto bestritten, und auch später war ich in unterschiedlichen Nachwuchsklassen dort unterwegs. Die kürzere Streckenführung hat vielleicht nicht den gleichen Charakter wie die ursprüngliche Puste, doch für gewöhnlich sorgt sie für viele Überholmanöver und die Atmosphäre im Motodrom ist unglaublich. Das ist wie Silverstone eine Strecke, an der die Fans brillant sind und ihre Leidenschaft für den Sport zum Ausdruck bringen. Ich freue mich aufs Rennwochenende.

Wie sieht es mit dem Wetter aus?

Das Wetter spielte in Silverstone eine grosse Rolle und auch beim letzten Formel-1-Lauf auf dem Hockenheimring im Jahr 2012. Wir müssen also darauf achten. Ich denke, als Team haben wir dadurch mehr zu gewinnen als zu verlieren, Das ist also eine Chance für uns. Der E22 war in Silverstone auf der nassen Piste stark.

Kommt auch die Streckenführung den Stärken des E22 entgegen?

Wir haben alles daran gesetzt, die Leistung in den langsamen Kurven zu verbessern, Hockenheim wird also ein guter Test. Dort werden wir sehen, wie gross unsere erzielten Fortschritte sind. Abgesehen von der langen Geraden, die in die Haarnadel-Kurve führt, gibt es kaum Geraden. Deshalb kommt es beim Motor nicht auf den Top-Speed sondern auf die Beschleunigung an.

Werfen wir noch einen Blick zurück: Wie würdest du das Rennen auf dem Silverstone Circuit zusammenfassen?

Ich hatte grosses Glück, dass ich beim Crash nach dem ersten Start unversehrt geblieben bin. Gegen Ende des Rennens war mein Tempo auch ziemlich gut. Doch weil ich so weit hinten in der Startaufstellung stand, lagen keine Punkte drin. Wir können es uns nicht leisten, unseren Gegnern solche Geschenke zu machen und ein Top-Ten-Startplatz ist deshalb in Hockenheim das erste Ziel.

Was hat der zweitägige Silverstone-Test nach dem Grossbritannien-GP gebracht?

Ich fuhr nicht, doch ich war am Dienstag an der Rennstrecke, um zu sehen, wie die Arbeit läuft. Ziel war es, ein aerodynamisches Programm durchzuprobieren und das haben wir dann auch geschafft. Es ist noch etwas zu früh, um zu sagen, was er gebracht hat, aber es sieht vielversprechend aus. Dank der radikalen Regeländerungen, die auf diese Saison hin in Kraft getreten sind, ist jeder Testkilometer wertvoll, um die Entwicklung voranzutreiben.

Wie läuft die GP-Vorbereitung für Hockenheim ab? Spielt es eine Rolle, dass die Formel 1 nur alle zwei Jahre in Hockenheim zu Besuch ist?

Nicht wirklich, die Herangehensweise ist eigentlich immer dieselbe. Da machen extreme Wetterbedingungen, wie etwa eine hohe Luftfeuchtigkeit oder brennende Hitze mehr aus. Auch wenn wir uns auf eine neue Strecke vorbereiten, ist das Programm etwas anders. Wir werden in Hockenheim natürlich bei der Streckenbesichtigung am Donnerstag besonders gut auf die Änderungen achten, die seit unserem letzten Besuch an der Strecke vorgenommen wurden, aber das machen wir eigentlich vor jedem GP.

Du gibst auch neben der Strecke Gas – etwa in der Küche. Wie sieht es mit deinen Kochkünsten mittlerweile aus?

Ich hatte die Ehre, von Sternekoch Raymond Blanc zu lernen, das war brillant. Er ist ein grossartiger Mensch und war so nett, mir ein Lachsgericht zu zeigen, weil meine Frau am liebsten Lachs isst. Es ist super, dass ich solche Sachen machen kann – solange sie natürlich das Racing nicht beeinflussen!

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