Malaysia-Air-Abschuss, 298 Tote: Russland-GP tragbar?
Sotschi wirbt für seinen Formel-1-Lauf
Der Welt stockte der Atem: Flug 17 der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine abgeschossen, mutmasslich durch pro-russische Separatisten, 298 Menschen tot, unfassbar. Auch die beiden Formel-1-Holländer Christijan Albers (Teamchef von Caterham) und Giedo van der Garde (Sauber-Test- und Ersatzfahrer) sind schockiert: «Wir selber haben diesen von Kuala Lumpur nach Amsterdam oft benutzt.»
Ungläubiges Kopfschütteln rundum im Fahrerlager, wenn auf den TV-Schirmen in den Motorhomes Bilder der Katastrophe und die neusten Analysen gezeigt werden. Der frühere Formel-1-Arzt Prof. Gary Hartstein spricht vielen aus dem Herzen, wenn er twittert: «Ist ein Russland-GP wirklich tragbar?»
Diskussionen darüber, ob man vor dem Hintergrund des Konflikts in der Ukraine Russland eine PR-Plattform in Form eines Formel-1-WM-Laufs geben sollte, gibt es seit Monaten. In den letzten Wochen waren die Kritiken leiser geworden, aber das Problem ist geblieben. Ist das Rennen durch den Abschuss der Passagier-Maschine, rund 500 Kilometer vom GP-Austragungsort Sotschi entfernt, jetzt gefährdet?
Nicht, wenn es nach dem Organisatoren des ersten russischen Grand Prix geht. In einer Medienerklärung wird so Stellung genommen: «Die Vorbereitungen auf das Rennen laufen nach Plan, die Organisatoren hoffen, dass sich alle beim ersten Russland-GP wohlfühlen.»