Mario Andretti: «Fernando Alonso hält Ferrari wach»
Rennlegende Mario Andretti
Formel-1-Champion Mario Andretti (74) beobachtet die Formel 1 ganz genau. Besonders die stallinternen Teamduelle faszinieren den US-Amerikaner. Viel Lob erhält Ferrari-Star Fernando Alonso. Andretti gegenüber der offiziellen Formel-1-Webpage: «Er lässt jedes Fahrzeug besser aussehen, egal, was du ihm gibst. Welch ein Talent! Kimi Räikkönen tut sich da etwas schwerer. Ich bin sicher, er hat sich das beim Wechsel von Lotus zu Ferrari etwas anders vorgestellt. Die Tatsache, dass es grosse Probleme bei Ferrari gibt und dass Alonso bereits tief im Team verankert war, führt für mich zu diesem Unterschied. Alonso hält Ferrari am Leben.»
Und wie steht es um das Duell Sebastian Vettel gegen Daniel Ricciardo bei Red Bull Racing?
Andretti weiter: «Sebastian wird selber zugeben, dass ihm die Umstellung auf die neue Fahrzeuggeneration nicht leicht gefallen ist. Er war es einfach gewohnt, mit mehr Abtrieb zu fahren. Das vermisst er nun. Ich bin sicher, er ist sehr enttäuscht, wie es 2014 läuft. Aber ich bin sicher, er kriegt die Kurve – einfach deshalb, weil er überdurchschnittlich begabt ist. Er ist ein Champion, und das wird sich einmal mehr zeigen.»
«Daniel ist phantastisch. Ich schätze, er hat sich sogar selber überrascht. Ich bewundere seine Überholmanöver – aggressiv und wohlkalkuliert zugleich. Er ist nicht nur ein klasse Fahrer, er ist auch ein klasse Typ. Red Bull hat auf den richtigen Mann gesetzt.»
Wie wird gemäss Andretti (Formel-1-Champion 1978) das Duell der beiden Silberpfeilfahrer ausgehen?
Mario: «Zunächst einmal bin ich froh, dass beide frei fahren dürfen. Ich ziehe meinen Hut vor Niki Lauda, dass er dies erlaubt. Das Mercedes-Duell hält das Interesse am WM-Kampf wach. Ich neige dazu, Hamilton zu unterstützen – weil er dieses Jahr schon so viel Pech gehabt hat. Und doch lässt er sich nicht unterbuttern. Ich meine, seine Aufholjagd in Ungarn war phänomenal, wie kann man davon nicht begeistert sein? Er zeigt dieses Jahr viel Charakter, und wenn er den Titel holen sollte, dann hat er ihn voll und ganz verdient.»