Sensation: Toro Rosso 2015 mit Max Verstappen (17)
Max Verstappen: Formel-1-Vertrag als 16-Jähriger
So schnell kann es gehen: In der vergangenen Woche sorgte Max Verstappen mit seiner Beförderung ins Red Bull Racing Junior Team für eine Sensation. Heute Abend wurde in der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» verkündet, dass der Sohn des ehemaligen GP-Piloten Jos Verstappen 2015 neben dem jungen Russen Daniil Kvyat für die Red Bull-Nachwuchsschmiede Toro Rosso sein Formel-1-Debüt geben wird.
Max wird damit alle Altersrekorde pulverisieren – den Formel-1-Rekord für die Teilnahme an einem offiziellen Formel-1-Training hält derzeit ein gewisser Sebastian Vettel, der in der Türkei 2006 mit 19 Jahren und 53 Tagen ins freie Freitagtraining ging. Der jüngste GP-Pilot ist der frühere Toro-Rosso-Fahrer Jaime Alguersuari – er debütierte in Ungarn 2009 im Alter von 19 Jahren und 125 Tagen.
Wenn Verstappen im kommenden März wie geplant am Melbourne-GP-Training teilnimmt, wird er ganze 17 Jahre und 162 Tage jung sein und zwei Tage danach seinen ersten Grand Prix fahren!
Die Verpflichtung von Verstappen bedeutet das Ende von Jean-Eric Vergne in der Scuderia Toro Rosso. Und es bedeutet auch, dass der für Carlos Sainz junior eigentlich geplante Weg (Formel-Renault-3.5-Titel 2014, mit Toro Rosso 2015 in der Formel 1) verbaut ist.
Max Verstappen: «Zuallererst möchte ich mich bei Dr. Helmut Marko und Red Null für das Vertrauen und die Chance, mein Formel-1-Debüt 2015 mit Toro Rosso zu bestreiten, bedanken», erklärt der junge Niederländer. «Seit meinem siebten Lebensjahr verfolge ich das Ziel, in die Formel 1 zu kommen. Für mich wird damit ein langgehegter Traum wahr.»
Toro Rosso-Teamchef Franz Tost ist überzeugt: «Max ist einer der talentiertesten jungen Fahrer der neuen Generation und wir sind uns sicher, dass er die nötige Reife und mentale Stärke mitbringt, um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern. Das Toro Rosso-Team wurde ins Leben gerufen, um junge Talente aus dem Red Bull Junior Team in die Formel 1 zu bringen. Nun liegt es an uns, Max ein konkurrenzfähiges Auto zu geben, damit er den bestmöglichst in seiner GP-Karriere startet.»
Max Verstappen fährt derzeit in der Formel-3-EM an der Spitze mit und belegt – als Rookie wohlverstanden – den zweiten Zwischenrang. Nach dem Nürburgring-Rennwochenende hat das Red-Bull-Talent erst 39 Autorennen bestritten. Elf davon beendete er auf Platz 1 liegend – das sind stolze 28,2 Prozent. 19 Mal durfte er sogar aufs Treppchen (48,7 Prozent).
Fans und Fachleute werden sich nun fragen: Formel 1 nicht mal zwei Jahre nach dem Kartsport – kommt das nicht alles viel zu früh?
Ex-GP-Fahrer Jan Lammers, in der Formel 1 zwischen 1979 und 1992 23 Grands Prix alt geworden, ist nicht dieser Ansicht. Der heute 58-Jährige meint: «Alter ist doch hier nicht die Frage. Es geht darum, wie viel Erfahrung ein Pilot mitbringt. Max sass schon mit vier Jahren im Go-Kart, hat also schon dreizehn Jahre Rennerfahrung. Ich sehe auch den Sprung von einer unteren Kategorie in die Formel 1 nicht als Problem. Ich sprang auch von der Formel 3 direkt in die Formel 1, Alain Prost tat damals das Gleiche, Kimi Räikkönen wechselte sogar von der Formel Renault in die Formel 1, und Daniil Kvyat tat das aus der GP3. Warum also sollte das ein so grosses Talent wie Max nicht schaffen?»
«Natürlich ist 17 Jahre sehr jung, aber einige Menschen sind halt etwas früher reif als andere. Ich selber habe mit 22 Jahren in der Formel 1 debütiert. Wenn ich mir vorstelle, dass ich das fünf Jahre zuvor hätte tun müssen, so sage ich – nie im Leben wäre ich dazu bereit gewesen. Aber bei Max ist das anders. Es hilft auch ungemein, dass er mit seinem Vater Jos einen Mann an seiner Seite hat, der alle Zusammenhänge der Formel 1 genau kennt.»