Formel-1-Finanzen: Williams zahlt für den Erfolg
McLaren und Williams: Unterschiedliche Bilanzen
Die Finanzen sind in der Formel 1 ein Dauerthema. Vor allem die kleineren Teams haben seit Jahren arge Probleme und setzen vor allem auf sogenannte Paydriver, also Fahrer, die Geld mitbringen, um Finanzlücken so gut es geht zu schließen. Aber auch bei den größeren Teams kann es zu Ungleichgewichten kommen.
Bei McLaren sieht das zumindest anders aus, wie die nun vorgelegte Bilanz für das Geschäftsjahr 2013 zeigt. Denn was deutlich wird: Sportlich fährt das Traditionsteam aus Woking den Ansprüchen hinterher, finanziell steht die gesamte Unternehmensgruppe aber auf einem soliden Fundament. Im vergangenen Jahr setzte die McLaren-Gruppe 268 Millionen Pfund, was umgerechnet etwa 336 Millionen Euro sind. Das entspricht einem Anstieg von gut 22 Millionen Euro.
Auch der Gewinn vor Steuern konnte gesteigert werden. In Zahlen: 23,7 Millionen Euro oder 7,5 Prozent. «McLaren hat eine langfristige Strategie, um durch unsere weitreichende Expertise und Technologie zahlreiche Geschäftsfelder auch außerhalb der Formel 1 zu erschließen. Das zeigt, dass McLaren auf finanziell soliden Füßen steht und gut aufgestellt ist, um in Zukunft einen signifikanten Zuwachs zu erreichen», sagte McLaren-Chef Ron Dennis.
Zwar ist der finanzielle Gewinn nicht nur durch die zahlreichen Sponsoren, sondern auch durch gestiegene Preisgelder zurückzuführen. Doch die sportlichen Erfolge halten laut Dennis «leider mit dem finanziellen Erfolg nicht Schritt». Trotzdem sei er sicher, «dass wir alle Maßnahmen ergriffen haben, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.»
Williams zahlt für sportliche Erfolge
Zahlreiche Maßnahmen, um in der Formel 1 vorne mitfahren zu können, hat auch Williams ergriffen. Mit Erfolg. Nach zwölf Rennen liegt das Traditionsteam mit 150 Punkten auf Platz vier der Herstellerwertung. 2013 hatte Williams gerade einmal fünf Pünktchen gesammelt. In der gesamten Saison wohlgemerkt.
Das führte nun dazu, dass die Zahlungen, die sich am Vorjahr orientieren, relativ gering ausfallen. Das könnte sich im kommenden Jahr natürlich ändern, wenn Williams den eingeschlagenen sportlichen Weg fortsetzt.
Doch der Weg hat zusätzliches Geld gekostet. Zu viel offenbar. Denn die Bemühungen haben zu einem Defizit von 21 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014 geführt. Das gab die Williams Grand Prix Holding nun bekannt.
Williams, als einziges F1-Team an der Börse notiert, hat die finanziellen Anstrengungen aber einkalkuliert. «Das finanzielle Ergebnis stimmen mit den Erwartungen überein, die wir hatten, um das Team wieder aufzubauen und neu zu beleben», sagte Mike O'Driscoll.
Der Geschäftsführer erklärte allerdings auch, dass man sich in Gespräche mit einigen Sponsoren für die neue Saison befinde. In dem Getränkehersteller Martini hatte Williams bereits einen finanziell potenten Partner als Hauptsponsor gefunden.