MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Lewis Hamilton: «Rosberg kann keinen Druck vertragen»

Von Petra Wiesmayer
Lewis Hamilton hat wieder die Überhand bei Mercedes

Lewis Hamilton hat wieder die Überhand bei Mercedes

Lewis Hamilton ist wieder obenauf. Nach seinem Sieg in Monza über seinen Teamkollegen Nico Rosberg schlägt das Pendel auch auf psychologischer Seite wieder für den Weltmeister von 2008 aus.

Hat der Unfall zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton beim Grand Prix von Belgien vor zwei Wochen schon eine Vorentscheidung im «Krieg der Sterne» gebracht? Wer die beiden Teamkollegen an diesem Wochenende in Monza beobachtet hat, könnte meinen ja. Da war ein stets gutgelaunter Lewis Hamilton, der mit einen Lächeln auf den Lippen durchs Fahrerlager spazierte und ein eher in sich gekehrter Nico Rosberg, der offensichtlich unter enormen Druck stand.

Dieser Druck zeigte sich auch, als der Deutsche im Rennen zwei Mal an selber Stelle einen Fehler machte, der Hamilton schließlich den Vorteil verschaffte, der ihn am Ende las Ersten über die Ziellinie brachte. «Ich wusste, dass das der beste Zeitpunkt war, um ihn unter Druck zu setzen. Das habe ich schon vor ein paar Rennen gemacht und er scheint das nicht zu mögen, also werde ich es noch ein bisschen öfter versuchen», grinste Hamilton nach seinem sechsten Saisonsieg.

Bis zu seinem zweiten Titel des Formel-1-Weltmeisters ist es aber noch ein weiter Weg, weiß der 29-Jährige. Immerhin trennen ihn noch 22 Punkte vom Führenden. «Es ist noch ein weiter Weg, aber ein Schritt nach dem anderen», sagte Hamilton im BBC-Interview. «Die Unterstützung, die ich von den Fans und meiner Familie hatte, war unglaublich. Diese Energie werde ich nutzen und versuchen, so weiterzumachen. Ich warte noch immer auf das Wochenende, an dem ich keine Probleme habe.»

Problemlos verlief auch das Wochenende in Monza für den Engländer nicht. Am Start streikte die Elektronik und Hamilton fiel von der Pole Position auf Platz vier zurück. Nach zehn Runden war er aber schon wieder Zweiter und setzte seinen Teamkollegen gewaltig unter Druck. In Runde 29 machte der dann den Fehler, der ihn die Führung und einen möglichen fünften Saisonsieg kosten sollte.

«Das war heute wieder ein harter Tag, aber ich habe jede Minute genossen», sagte Hamilton. «Wenn man diese Probleme hat, denkt man, dass man es nie schafft wieder aufzuholen. Diesen Gedanken darf man aber auf keinen Fall nachgeben.»

Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard sieht in der Art, wie er in Monza gewonnen hat, sogar einen großen psychologischen Vorteil für Hamilton. «Da war kein Geschenk, das war Druck», urteilte der BBC-Co-Kommentator nach dem Rennen über Rosbergs Fahrfehler. «Das geht auf Hamiltons Kappe. Seine mentale Stärke, nicht aufzugeben und zurückzukommen und zu gewinnen ist unglaublich. Nico musste seine beiden Fehler teuer bezahlen. Er tut zwar so, als mache ihm das nicht viel aus, aber wenn er später darüber nachdenkt, wird ihm klar werden, dass er zurecht geschlagen wurde.»

Geschlagen habe Hamilton seinen Kontrahenten aber nicht nur auf der Strecke, meint Coulthard. Viel wichtiger sei der psychologische Aspekt. «Nach dem, was in Spa passiert ist und nachdem Nico öffentlich dafür gerügt wurde, hat Lewis ihn psychologisch geschlagen. Von nun an hat er Nico bei jedem Rad-an-Rad-Duell schon geschlagen. Er weiß, dass er der bessere Fahrer ist.»

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