2015 nur noch acht Teams in der Formel 1?
Was weiß Adam Parr, was wir nicht wissen?
Die «Silly Season» der Formel 1, die Jahreszeit, in der die Gerüchte um Fahrerwechsel und mögliche Änderungen in der Königsklasse beinahe täglich neu aufblühen, ist in vollem Gang. Adam Parr, Williams' ehemaliger Geschäftsführer leistete nach dem Grand Prix von Italien seinen Beitrag via Twitter. «Das ist das letzte Jahr der Formel 1 wie wir sie kennen», schrieb Parr am Sonntagabend. «2015 werden noch acht Teams in der Formel 1 antreten, einige davon mit drei Autos.»
Nach dem Tweet begannen postwendend die Diskussionen im Fahrerlager, welche denn wohl die drei Teams sein könnten, bei denen am Ende dieser Saison die Lichter ausgehen. Eines der wahrscheinlichsten wäre wohl Caterham. Teamgründer Tony Fernandes hatte schon vor Monaten die Nase voll und verkaufte seinen Rennstall mit Mann und Maus an ein Konsortium aus schweizerischen und saudiarabischen Investoren.
«Wirtschaftlich läuft in der Formel 1 alles verkehrt», sagte der Malaysier vergangene Woche und wiederholte, was schon lange kein Geheimnis mehr ist. «Außer Ferrari, Red Bull Racing, Mercedes und McLaren sind alle am kämpfen.» Am Sonntag verabschiedete sich der neue Chef von Fernandes' ehemaligem Team, Christijan Albers, nach nur zwei Monaten bereits wieder – aus persönlichen Gründen. «Um mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen», sagte der Holländer. Nicht wenige glauben allerdings eher, dass Albers einfach nur der erste ist, der das «sinkende Schiff» Caterham verlässt.
Als weiterer Kandidat, der 2015 nicht mehr dabei sein könnte, wurde Marussia gehandelt. Laut unbestätigten Aussagen von Max Chilton habe sein Team bereits versucht, seinen Platz meistbietend zu verkaufen, um sich über Wasser zu halten.
Alles andere als rosig sieht es auch bei Lotus aus, auch wenn der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi Gerüchten, wonach der Motorenvertrag mit Mercedes für nächste Saison auf Eis liege, entschieden verneinte. «Das stimmt nicht», erklärte er am Sonntag. «Wir arbeiten momentan mit Renault zusammen und konzentrieren uns auf dieses Jahr, nicht das nächste.»
Bernie Ecclestone hätte sicher nichts dagegen, wenn die Hinterbänkler aus der Startaufstellung verschwinden würden. «Wenn man die finanzielle Mittel nicht hat, muss man aufhören. Ich bin bereit für eine Formel 1 mit acht Teams, die jeweils drei Autos einsetzen», erklärte der Brite erst kürzlich in der Gazzetta dello Sport.