Sauber-Kritik an Esteban Gutiérrez: Berührung unnötig
Die beiden Sauber in Monza: Nur unter ferner liefen
Eine verlockende Werbung für Lawrence Stroll – angeblich der neue Retter von Sauber (mehr dazu finden Sie HIER) – war der Monza-GP fürwahr nicht: Adrian Sutil auf Rang 15, Esteban Gutiérrez in eine Kollision mit dem Lotus von Romain Grosjean verwickelt. Nach dem Rennen wurde klar: Die vier Rennkommissare (Paul Gutjahr aus der Schweiz, Radovan Novak aus Tschechien, Derek Warwick aus England und Alessandro Tibiletti aus Italien) stuften die Kollision zwischen Gutiérrez und Grosjean als vermeidbar ein und gaben dem Mexikaner nachträglich eine 20-Sekunde-Strafe. Damit ist der Sauber-Fahrer nun Letzer des Monza-GP.
Der Mexikaner berichtete: «Es war ein schwieriges Rennen. Schon zu Beginn hatte ich Probleme, die harte Reifenmischung zum Arbeiten zu bekommen. Wir haben die Strategie schnellstens geändert, was im Nachhinein eine gute Entscheidung war. Zurück auf der Strecke, konnte ich dann einige Autos überholen, aber dann kam ich nicht mehr weiter nach vorne. Ich habe durch den Zwischenfall in den letzten Runden des Rennens viel Zeit verloren.»
Adrian Sutil sagt: «Es war kein allzu aufregendes Rennen für mich. Mit der gewählten Einstopp-Strategie konnten wir die Renndistanz allerdings gut bewältigen. Wir waren heute generell zu langsam, wodurch in der derzeitigen Situation mehr als ein 15. Platz nicht möglich war. Das Team hat gut gearbeitet, und wir haben keine Fehler gemacht. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, die Leistungsfähigkeit des Autos zu verbessern.»
Teamchefin Monisha Kaltenborn bilanziert:?«Ein schwieriges Wochenende, das erwartungsgemäss ausgegangen ist. Das Team hat unter den gegebenen Umständen insgesamt gute Arbeit geleistet, wenngleich wir bei der Konstanz der Boxenstopps noch Verbesserungspotenzial haben. Adrian hat im Rennen das aus dem Auto herausgeholt, was ging. Die Berührung, die Esteban kurz vor Schluss mit einem Konkurrenten hatte, war unnötig. Die Strecken, die nun folgen, sind weniger leistungsabhängig, entsprechend hoffen wir, wieder an jene Leistung anzuknüpfen, die wir in Ungarn gezeigt haben.»
Giampaolo Dall’Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke:?«Es war von Anfang an klar, dass wir hier unter normalen Umständen grösste Mühe haben würden, aus eigener Kraft Positionen gutzumachen. Deshalb entschieden wir uns für eine Reifenstrategie, die uns unter bestimmten Umständen etwas hätte bringen können. Am Ende hat es sich nicht ausgezahlt. Esteban tat sich schwer, die harten Reifen zum Arbeiten zu bringen, deshalb wechselten wir auf eine Zweistopp-Strategie. Aber unter dem Strich waren wir ganz einfach nicht schnell genug. Tatsache ist, dass wir im Qualifying im Vergleich zu unseren direkten Konkurrenten schneller sind als im Rennen, wenn wir entsprechende Einstellungen des Antriebsstrangs wählen müssen. Die Strecken, die nun folgen, sind weniger leistungsabhängig, was uns eigentlich entgegenkommen sollte.»