Sauber: Dank Ferrari neuer Teilhaber aus Kanada?
Gemäss den Kollegen von Motorsport-Total stehen die Sauber-Besitzer Peter Sauber und Monisha Kaltenborn in Verhandlungen mit einem neuen Investor: mit dem Unternehmer Lawrence Stroll – einem Milliardär aus Kanada. Der 55-Jährige aus Montreal ist seinem Vater in die Bekleidungsindustrie gefolgt, der hatte seinem Sprössling vorgelebt, wie man Selfmade-Millionär wird – in dem er einige der bekanntesten Modemarken der Welt nach Kanada brachte. 1990 ging Lawrence Stroll mit Silas Chou aus Hong-Kong ein Bündnis ein, was zur Gründung der Firma «Sportswear Holdings» führte. Die beiden investierten ihr Geld in eine damals wenig bekannte Firma namens Tommy Hilfiger – heute eines der renommiertesten Mode-Labels der Welt. Auch Chou ist ein Schwergewichtler: seiner Familie gehört eines der grössten Textilfabrikations-Netzwerke von ganz Asien. Stroll und Chou inhalierten den Schmuckhersteller Asprey, sie mieteten sich in New York im Trump Tower ein. Kein Zweifel: Lawrence Stroll denkt in grossen Dimensionen.
Strolls Vermögen nähert sich der Marke von 2 Mia Euro, der Börsengang der Marke Michael Kors katapultierte ihn unter die 1000 reichsten Menschen der Welt.
Im Juni war sogar davon die Rede, dass sich Stroll mit Geschäftspartnern an den Rechten am Formel-1-Sport beteiligen wolle.
Stroll ist bekennender Rennsportfan, hat eine stattliche Sport- und Rennwagensammlung, besitzt die Rennstrecke von Mont-Tremblant bei Montreal und was für ihn zu spät kommt, erlebt er durch seinen Sohn Lance Stroll: der 15-Jährige ist Mitglied der Ferrari-Fahrerakademie und wird seit Karttagen von Ferrari unterstützt.
Eine Verbindung zu Sauber würde durchaus Sinn machen: Der Schweizer Rennstall pflegt seit vielen Jahren exzellente Beziehungen zum Hause Ferrari, und Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci prüft derzeit Mittel und Wege, wie die Junioren besser für Einsätze im Werksteam aufgebaut werden könnten. Dabei wird auch erwogen, Partner-Rennställe wie Haas oder Sauber als Ausbildungsplatz zu verwenden. Für Sauber wäre das kein Novum: Ferrari-Schützling Nicola Larini fuhr dort und der spätere GP-Sieger Felipe Massa. Derzeit nutzt Ferrari Marussia als Ausbildungsplatz für den Franzosen Jules Bianchi.
Sauber äussert sich zu angeblichen Verhandlungen mit Lawrence Stroll nicht.