MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Lewis Hamilton & Fernando Alonso: Ferrari-Duo 2016?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Rot, das haben wir schon mal bei einem McLaren-Overall gesehen

Lewis Hamilton in Rot, das haben wir schon mal bei einem McLaren-Overall gesehen

Der Rücktritt von Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo am kommenden Donnerstag gilt als beschlossene Sache. Die Frage ist nun: Was bedeutet das für den Rennstall?

Im Fahrerlager von Monza ist am Freitag einer das grosse Thema gewesen, der überhaupt nicht anwesend war: Präsident Luca Montezemolo (66). In Italien gilt als sicher – anlässlich einer Vorstandssitzung von Ferrari am kommenden Donnerstag tritt der feurige Motivator ab, nach 23 Jahren auf dem Chefsessel. Montezemolo soll zur Fluggesellschaft Alitalia-Etihad wechseln. Die Frage lautet nun – wie wird sich das auf den berühmtesten Formel-1-Rennstall der Welt auswirken?

Ferrari-Starfahrer Fernando Alonso: «Ich höre nur Indiskretionen und davon, was in den Zeitungen steht, von Luca selber habe ich nichts gehört. Wenn das wirklich passieren sollte, dann müssen wir uns unterhalten. Er war in meinen fünf Ferrari-Jahren immer mein Präsident, er war für mich wie eine rechte Hand. Wenn das passiert, dann ändert sich alles. Vielleicht erfahren wir ja mehr, wenn er nach Monza kommt.»

Italienische Insider beteuern: Die Ferrari-Leitung wird kurz- und mittelfristig von Fiat-Geschäftsleiter Sergio Marchionne übernommen, der heutige Rennleiter Marco Mattiacci jedoch wird als Montezemolo-Nachfolger aufgebaut. Der Römer soll mit seiner Rolle als Rennstallchef nicht glücklich sein. Wann Mattiacci übernimmt, ist unklar. Ex-Formel-1-Teamchef Flavio Briatore gibt zu bedenken: «Marchionne arbeitet heute schon 22 Stunden am Tag, ohne Ferrari. Wie also soll das gehen?»

Ob der langjährige Michael-Schumacher-Wegbegleiter Ross Brawn als Rennchef nach Maranello zurückkehrt, wissen wir nicht. Dass er von der Materie mehr weiss als Mattiacci, wird mir keiner widerlegen können. Aber mein britischer TV-Kollege David Croft hat Ross Brawn vor kurzem am Flughafen getroffen, «aus Zufall. Ross wirkte überaus entspannt. Er sah für mich nicht wie ein Mann aus, der demnächst in die Stressatmosphäre der Formel 1 zurückzukommen gedenkt.»

Mattiacci stellt die Weichen für die Zukunft, auch in Sachen Fahrer.

Mercedes und Lewis Hamilton beteuern, dass Team und Pilot sich derzeit nicht nach einer Alternative umsehen. Wir wollen ihnen das in gutem Glauben mal abkaufen.

Aber Marco Mattiacci ist schlau genug zu wissen: Kein Fahrer hat weltweit eine solche Gefolgschaft wie Lewis Hamilton. Besonders in den USA, auf dem Kernmarkt von Ferrari, ist Hamilton bekannt wie ein bunter Hund.

Ferrari ab 2016 mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton? Wieso nicht? Vor allem dann, wenn die Spannungen zwischen Nico Rosberg und Hamilton weiter gären, und die Mercedes-Führung irgendwann zu jener Einsicht gelangt, die McLaren vor 25 Jahren mit Ayrton Senna und Alain Prost schon machte – zwei Alpha-Tiere auf die Dauer glücklich zu machen, das ist ein Spagat, der fast nicht zu schaffen ist. Prost seilte sich nach zwei Jahren ab, zu Ferrari.

Fernando Alonso hat bereits anklingen lassen, dass er sich durchaus vorstellen könnte, erneut neben Lewis Hamilton zu fahren. Alonso hat immer gesagt: «Mit Lewis selber hatte ich damals bei McLaren kein Problem, nur mit der Teamführung.»

Und ist es wirklich nur ein Zufall, dass Alonso derzeit – wo er steht und geht – die Qualitäten von Lewis Hamilton preist?

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