Rennen Monza: Hamilton-Sieg nach Rosberg-Patzern
Monza: Sieg für Lewis Hamilton
Lewis Hamilton hat beim 13. Saisonrennen der Formel 1 in Monza im Kampf um den Titel erfolgreich zurückgeschlagen. Und zwar sportlich, denn nach der Kollision der beiden Silberpfeile in Spa gingen sich Hamilton und sein Teamkollege Nico Rosberg im Rennen mehr oder weniger aus dem Weg.
Hamilton nutzte auf dem italienischen Traditionskurs dafür nach einem verpatzten Start zwei Verbremser seines WM-Rivalen und gewann das Rennen mit 3,1 Sekunden Vorsprung vor Rosberg. In der WM-Wertung verkürzte Hamilton so den Rückstand auf Rosberg von 29 auf 22 Punkte. Ebenfalls auf das Podium fuhr Felipe Massa im Williams vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas.
Wenig versöhnlich endete das Rennwochenende für Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister fuhr trotz Startplatz acht zwar noch auf den sechsten Rang, musste aber, zwischenzeitlich auf Platz vier liegend, unter anderem ausgerechnet seinen Teamkollege Daniel Ricciardo ziehen lassen, der Fünfter wurde.
Siebter wurde Sergio Perez im Force India vor Jenson Button (McLaren) und Ferrari-Pilot Kimi Räikönnen. Die Top Ten komplettierte Buttons Teamkollege Kevin Magnussen, der eigentlich als Siebter ins Ziel kam, dem allerdings noch eine Fünf-Sekunden-Strafe angerechnet wurde. Nico Hülkenberg wurde im Force India Zwölfter, Adrian Sutil im Sauber 15.
Explosive Mischung
Es war eine explosive Mischung in Startreihe eins: Hamilton vor Rosberg. Die beiden Streithähne, die von Mercedes nach der Kollision in Spa diszipliniert wurden. Und dann auch noch Kurve eins, in der es in den vergangenen drei Jahren zweimal ordentlich gekracht hatte. In diesem Jahr blieb es nach dem Start allerdings komplett ruhig in den ersten beiden Schikanen.
Dafür gab es reichlich Verschiebungen an der Spitze. Hamilton kam überhaupt nicht gut weg und fiel auf Platz vier zurück. Kevin Magnussen schob sich auf zwei, dahinter Massa. Sein Teamkollege Bottas, der von Platz drei gestartet war, wurde sogar bis auf Rang elf durchgereicht. Vettel verbesserte sich auf Platz fünf, sein Teamkollege Ricciardo fiel auf Platz zwölf zurück.
Rosberg nutzte seine freie Fahrt und baute den Vorsprung schnell auf knapp vier Sekunden aus, während sich sein Teamkollege auf Platz drei vorarbeitete. Hinter dem Führenden Rosberg drängten sich die Piloten dicht an dicht, sieben Verfolger lagen nur knapp sechs Sekunden auseinander.
In der neunten Runde eine Schrecksekunde für Rosberg, der sich vor der ersten Kurve verbremste und den «Notausgang» nehmen musste. Kurze Zeit später schnappte sich Hamilton Massa und machte sich als Zweiter an die Verfolgung seines Teamkollegen. Beide fuhren sich abwechselnd schnellste Rennrunden um die Ohren, der Brite konnte den Rückstand dabei aber Runde für Runde verkürzen.
Hinter den beiden Silberpfeilen lagen Massa, Magnussen, Vettel, Button, Bottas, Alonso, Perez und Räikkönen in den Top Ten. Rosbergs Vorsprung pendelte sich knapp über einer Sekunde ein, wobei Hamilton vor allem auf den Geraden schneller unterwegs war als sein Teamkollege.
In Runde 19 kam Vettel als erster der Top-Piloten zu seinem Boxenstopp. Die beiden Silberpfeile zogen an der Spitze einsam ihre Kreise, Bottas pflügte derweil durch das Feld und hatte sich kurz vor Halbzeit bereits auf Platz vier verbessert, hatte aber schon zwölf Sekunden auf seinen Teamkollegen Massa und 22 auf die Spitze.
Zwei Verbremser in Kurve eins
In Runde 25 kam Rosberg in die Box. Eine Runde später folgte Hamilton. Und Rosberg blieb knapp vorne. Durch die Stopps kam es aber bei der Konkurrenz zu einigen Überholmanövern in der Box. Nach der Hälfte des Rennens lagen Massa, Vettel, Magnussen, Bottas, Perez, Button und Alonso in den Top Ten.
In Runde 29 erneut ein Fauxpas von Rosberg: Der Wiesbadener verbremste sich erneut in Kurve eins und musste zum zweiten Mal durch den Notausgang. Beim ersten Mal hatte er ein wenig Zeit verloren, diesmal die Führung an Hamilton. Rosberg hatte offenbar Probleme mit den Bremsen, denn in der Folgezeit war er eine halbe Sekunden langsamer als sein Konkurrent. Kurze Zeit später war das Rennen für Alonso gleich ganz beendet.
In der Folgezeit sollte Rosberg zudem Sprit sparen und verlor Runde um Runde Zeit auf Hamilton, der nach 36 Runden fast fünf Sekunden Vorsprung herausgefahren hatte. Magnussen erhielt für einen Rempler gegen Bottas eine Fünf-Sekunden-Strafe, die ihm in Anschluss an das Rennen draufgerechnet wurde.
Der Finne ließ sich durch den Rempler aber nicht aufhalten, sondern kämpfte sich zurück auf Platz vier und zog auch an Vettel vorbei. Der musste in Runde 47 zähneknirschend auch ohne große Gegenwehr seinen Teamkollegen Ricciardo ziehen lassen. Der Australier hatte nach seinem Stopp eine starke Aufholjagd gestartet.